Das Duell

von Redaktion

Die Formel 1 freut sich auf den WM-Kampf zwischen Hamilton und Verstappen

München – Die Testfahrten hatten es erahnen lassen, Training und Qualifying bestätigten die Eindrücke – und der erste Grand Prix der neuen Formel-1-Saison in Bahrain brachte dann Gewissheit: Die Zeiten, als Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr, sind vorbei. Er gewann zwar in der Wüste, hatte aber am Ende im zweitplatzierten Red-Bull-Piloten Max Verstappen einen ebenbürtigen Konkurrenten.

Selbst bei den in den Vorjahren dauersiegenden Silberpfeilen freut man sich auf mehr Spannung – sagt Mercedes-Motorsport-Teamchef Toto Wolff: „Genau das wollen wir die nächsten 22 Rennen sehen. So macht es Spaß, weil die Formel 1 diesen Kampf braucht.“ Zudem meinte der Österreicher: „Das ist doch super. Es gibt keinen besseren Sieg als einen, der hart erkämpft ist und keine bessere Meisterschaft als die, die bis ans Ende geht und es einen echten Schlagabtausch gibt, bei dem man einstecken muss und austeilen kann.“ Sein Kontrahent, Red-Bull-Teamchef Christian Horner, befand: „Der größte Gewinner sind die Fans.“

Das Team, mit dem Vettel von 2010 bis 2013 die Titel abräumte, scheint in diesem Jahr so weit zu sein, die Ära der erneut schwarz lackierten Silberpfeile mit dem siebenmaligen Weltmeister Hamilton beenden zu können. Und das stachelt den 36 Jahre alten Briten erst so richtig an. „Wir lieben die Herausforderung, ich liebe diese Herausforderung“, sagte Hamilton, nachdem er sich den Rekord bei den Führungsrunden von Michael Schumacher geschnappt hatte (5126 zu 5111).

Einziger Wermutstropfen eines extrem spannenden Rennens war das Regel-Chaos: Zunächst hieß es, das Verlassen der Strecke in Kurve vier (was die Durchfahrt einfacher und schneller macht) würde nicht sanktioniert. „Plötzlich haben wir während des Rennens gehört, dass es als Vorteil angesehen werden könnte, wann man die Kurve so weit nimmt und möglicherweise eine Strafe verursacht“, erklärte Wolff.

Mercedes wies seine Fahrer Hamilton und Valtteri Bottas (als Dritter best of the rest) daraufhin entsprechend an. In der Schlussphase verließ Verfolger Verstappen an der Stelle die Strecke und überholte Hamilton. Der 23 Jahre alte Niederlgänder musste dem Briten direkt danach aber wieder die Führung zurückgeben. „Es ist natürlich schade, aber sie haben mir über den Funk gesagt, ich soll Lewis vorbeilassen“, sagte Verstappen. „Am Ende ist es immer noch ein gutes Resultat. Ich wollte gerne gewinnen, aber die Saison ist noch lange.“

Weiter geht’s vom 16. bis 18. April in Imola. Sky-Experte Ralf Schumacher sagt: „Ich sehe Red Bull weiterhin einen Schritt vor Mercedes. Wir können uns auf eine tolle Saison freuen.“  dpa/sid

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