FC Bayern: Schock vor dem Spitzenspiel

von Redaktion

Lewandowski fällt vier Wochen aus – Flick setzt gegen Leipzig wahrscheinlich auf Gnabry

VON MANUEL BONKE

München – Robert Lewandowski kam gestern Mittag betont lässig am Bayern-Trainingsgelände an der Säbener Straße an. Die Kappe tief ins Gesicht gezogen, mit dunkler Sonnenbrille und im hellen Jogginganzug betrat er nach einem kurzen Plausch mit den Ordnern die Münchner Behandlungsräume. Es standen weitere Untersuchungen an, nachdem der Torjäger vorzeitig wegen einer Bänderverletzung von der polnischen Nationalmannschaft abgereist war. Am Nachmittag veröffentlichte der FC Bayern dann die Schock-Diagnose: Wegen einer Bänderdehnung im rechten Knie wird der Pole vier Wochen ausfallen! Damit fehlt Lewy nicht nur im Spitzenspiel bei RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr, Sky), sondern verpasst auch beide Viertelfinalspiele in der Champions League gegen Paris Saint Germain.

Und: Durch diese Verletzung wird Lewy den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller vermutlich nicht mehr knacken. Seine Rückkehr wird erst für den 8. Mai in der Liga gegen Gladbach erwartet. Aktuell steht Lewy bei 35 Treffern. In den nächsten Wochen muss Trainer Hansi Flick seine Mannschaft umbauen.

Aber wie könnte dieser Notfallplan aussehen? Mit Eric-Maxim Choupo-Moting wurde im Sommer ein Backup für Lewy geholt, sollte sich dieser verletzen oder eine Verschnaufpause benötigen. „Choupo“ ist in München gut angekommen, im Verein und bei den Mitspielern wegen seiner umgänglichen Art und seines sonnigen Gemüts geschätzt. Bisher kam der Nationalspieler Kameruns vor allem als Ersatz für Thomas Müller zum Einsatz, als der wegen seiner Corona-Infektion ausfiel. Auf der Position hinter den Spitzen kann „Choupo“ wegen seiner Körperlichkeit gut die Bälle halten, im Torabschluss fehlt ihm allerdings die Kaltschnäuzigkeit.

Darum ist die wahrscheinlichste Variante, dass Serge Gnabry als falsche Neun auflaufen wird. Dadurch behält Müller seine Schlüsselrolle als Zehner und mit Leroy Sané und Kingsley Coman sind die Flügel trotz Gnabrys Versetzung mit enormer Qualität besetzt. Weiterer Vorteil für Gnabry: Er muss sich nicht lange umgewöhnen, weil der in den vergangenen Spielen der deutschen Nationalmannschaft bereits als falsche Neun auflief. Sowohl gegen Island als auch gegen Rumänien agierte er als Sturmspitze, wechselte sich ab und zu mit Nebenmann Sané ab. Dieses Wechselspiel könnte auch Flick von Bundestrainer Joachim Löw übernehmen. Ganbry gehört dadurch nicht nur beim FCB, sondern auch beim DFB zu den besten Torschützen. Doch das macht den Lewandowski-K.o. für Bayern auch nicht erträglicher.

Artikel 11 von 11