Der „Kölsche Jong“ verstummt

von Redaktion

EHC München gewinnt beim Lieblingsgegner Haie mit 5:2 – Voakes verletzt

Köln/München – Köln kann die Hölle sein. Für die Ohren, wenn die Kölsches Liedgut nicht mögen. Aber beim Eishockey in der Domstadt laufen Brings, Bläck Fööss und all die anderen Rhein-Folkloristen rauf und runter. Bei Spielunterbrechungen. Und bei den Toren der Haie. Vor einer Überdosis „Kölsche Jong“ hat sich der EHC München am Mittwochabend aber bewahren können. Zweimal nur musste er die Hymne über sich ergehen lassen. Er selbst brachte die Musikregie in der Arena fünfmal zum Schweigen. 5:2 (0:1, 3:1, 2:0) gewann der EHC.

Es war die zweite West-Reise des EHC, am Donnerstag (19.30 Uhr) in Krefeld hat er seine letzte Spielverpflichtung in Nordrhein-Westfalen. Der erste Trip vorige Woche hatte Niederlagen (2:3 und 3:8) in Düsseldorf und Iserlohn eingebracht, doch seitdem haben die Münchner sich besonnen, „viele Videos geschaut, sie strategisch durchgearbeitet“, wie Verteidiger Kony Abeltshauser bei MagentaSport sagte. „Bis zu den Playoffs wollen wir unsere Identität wiederfinden.“

Fürs Spiel in Köln wünschte er sich, kurz bevor es losging, „dass wir das erste Tor machen“, doch kurz nachdem der Puck eingeworfen worden war, stand es 1:0 für die Haie. Nach 43 Sekunden traf Jan-Luca Sennhenn, 20-jähriger Verteidiger. Sein erstes DEL-Tor. Beim EHC schied nach wenigen Minuten Mark Voakes aus. Ausgerechnet ein Mittelstürmer, wo ohnehin schon Patrick Hager fehlte, dessen Ausfallzeit Trainer Don Jackson aber als „kurzzeitig“ veranschlagt.

Köln war aktiv, hatte etwas mehr Spielanteile als München. Doch in einer Partie „mit viel Hoch und Runter“ (EHC-Stürmer Yasin Ehliz) zeigten die Münchner ihre Abschlussqualitäten: 1:1 und 2;1-Führung (Frank Mauer, Trevor Parkes) passten beide in die 22. Minute, und auf Kölns Ausgleich (Akeson, 23.) antwortete der EHC in der 36. Minute mit einer perfekten Kombination zwischen Ehliz (Torschütze) und Abeltshauser.

Beruhigung verschaffte der vierte Münchner Treffer durch Offensivverteidiger Ethan Prow in der 50, Minute. Da gönnte sich Trainer Don Jackson ein entspanntes Lächeln, während die Miene seines Kollegen Uwe Krupp wie versteinert wirkte. Erst recht, nachdem auch das letzte Mittel (Torwart raus) versagte: 45 Sekunden vor Schluss traf Maxi Kastner zum 5:2 für München ins leere Tor.

Es war die 15. Niederlage der Kölner in Folge gegen den EHC, zuletzt hatten die Haie im Januar 2017 gewinnen können. Die Torschützen von damals, Alexander Sulzer und Ryan Jones, sind bereits im Ruhestand. Sie waren „Kölsche Jongs“, wie es sie nicht mehr gibt. GÜNTER KLEIN

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