Bayern-Basketballer rollen den roten Teppich für Trinchieri aus

von Redaktion

VON PATRICK REICHELT

München – Vergangene Woche hatte Herbert Hainer ja schon keine Zweifel offengelassen. Der Präsident des FC Bayern adelte Trainer Andrea Trinchieri als „Glücksgriff“ für seine Basketballer. Und nun legte auch Geschäftsführer Marko Pesic ein glühendes Bekenntnis für den Erfolgscoach nach. Im clubeigenen Podcast „Abteilung Basketball“ ließ der 44-Jährige durchblicken, dass er Trinchieri am liebsten langfristig an den FC Bayern binden möchte. Auch das deutliche 83:62 vom Dienstagabend gegen medi Bayreuth wurde da fast schon zur kleinen Randnotiz. Genauso wie die Ein-Spiele-Sperre, die die BBL nach seinen Ausbrüchen am Rande des Spiels in Hamburg neben einer 2000-Euro-Geldstrafe gegen den Bayern-Trainer aussprach.

Zweimal binnen weniger Tage haben sich die Verantwortlichen über die Clubkanäle in der Sache zu Wort gemeldet. Leicht zu erraten, dass sich der, zur Sache bislang noch schweigende Trinchieri selbst demnächst auf ähnlichem Weg äußern wird. Was er sagen wird, daran hat auch Pesic offenbar keine wirklichen Zweifel. „Nicht nur, dass wir zufrieden sind mit ihm. Es ist auch so, dass Andrea hier glücklich ist. Wir werden uns zeitig zusammensetzen und gucken, dass wir weiter zusammenarbeiten“, sagte er.

Trainer und Chef seien täglich im Gespräch. Oftmals seien die Unterhaltungen auch schon in die Zukunft über diese Saison hinaus gerichtet. In der Tat nicht unbedingt ein Signal für einen nahenden Abschied. Das Interessante ist: Der Umworbene selbst hatte im Vorjahr auf die kurze Laufzeit gedrängt. Wäre es nach den Bayern gegangen, Trinchieri wäre von vornherein langfristig an den Club gebunden gewesen. Sportchef Daniele Baiesi, der zu gemeinsamen Bamberger Tagen nicht immer ein enger Freund des Landsmanns gewesen ist, hatte ihn schon im vergangenen Sommer als „einen der drei besten Trainer Europas“ begrüßt. Pesic, der die Geschicke seines Clubs in Vier-Jahres-Zyklen plant, erzählte, er habe Trinchieri seinerzeit als „Partner“ angeworben. „Ich habe ihm gesagt, dass wir keinen Trainer suchen, sondern einen Partner für das, was wir vorhaben“, sagte er.

Womit schon klar ist: Titel als Argumente in eigener Sache wird Trinchieri in dieser Saison nicht mehr brauchen. Kaum verwunderlich, schon jetzt, schneller als eingeplant, hat der kleine Italiener geschafft, was noch kein Trainer in Basketball-Europa erreichte. Die Bayern sind dabei, wenn die Top-8 des Kontinents demnächst die heiße Phase im Rennen um die Euroleague-Krone eröffnen. Mit einem weiteren Überraschungscoup im morgigen Auftritt bei Hauptrundenmeister FC Barcelona (21 Uhr/Magentasport) könnten sich die Bayern mit etwas Glück sogar Heimrecht für das Viertelfinale sichern – falls Olimpia Mailand zeitgleich gegen Efes Istanbul eine Niederlage kassiert.

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