Regensburg will sich nicht ärgern, sondern stolz sein

von Redaktion

Nach dem von Bremen beendeten Pokal-Höhenflug geht der Jahn in den Zweitliga-Abstiegskampf

Regensburg – Höchstens kleine Kritikpunkte konnte Trainer Mersad Selimbegovic bei seinen Pokal-Abenteurern finden. Aus dem Aus im Viertelfinale gegen Werder Bremen zog Jahn Regensburg aber Mut für die kommenden wegweisenden Wochen. Denn für die Oberpfälzer geht es im Zweitliga-Alltag um den Klassenerhalt. „Bei uns ist keine Enttäuschung. Wir können stolz sein auf das, was wir geleistet haben im Pokal in diesem Jahr“, resümierte Selimbegovic nach dem 0:1 am Mittwochabend gegen den Erstligisten und ergänzte: „Voller Fokus jetzt weiter auf die Liga, wir brauchen noch ein paar Punkte.“

31 Zähler haben die Regensburger aktuell auf dem Konto, der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 beträgt fünf Punkte. Am Samstag muss Regensburg in Kiel antreten.

Der Höhepunkt des ersten Pokal-Viertelfinalspiels in der Vereinsgeschichte gegen Werder, zu dem der Jahn nach mehreren Corona-Fällen erst mit mehr als vierwöchiger Verspätung antreten konnte, soll aber einen Schub verleihen. „Auf gar keinen Fall“ werde das Aus seiner Mannschaft lange nachhängen, versicherte Selimbegovic. „Wir wissen genau, was unsere Priorität ist.“

Diese Zielstrebigkeit zeigten die Regensburger gegen die Bremer in den ersten 45 Minuten jedoch nicht. „Der große Unterschied zur Liga ist das Tempo, in den ersten 45 Minuten ging es schon phasenweise einen Tick zu schnell für uns“, meinte Stürmer Andreas Albers. Die zweite Hälfte sei dann „sehr gut“ gewesen.

„Es war eine packende Partie, wir haben am Anfang aber zu viel Respekt gehabt gegen Bremen, wir haben zu viele glasklare Fehler gemacht, die wir normalerweise nicht machen“, analysierte Selimbegovic und meinte damit leichte Abspielpatzer oder Schlamperei im Umschaltspiel. Nach der Pause waren die Regensburger dann entschlossener – die Bremer aber auch. Einen Pass von Marco Friedl aus der eigenen Hälfte pflückte Yuya Osako (52. Minute) mit der Brust aus der Luft und vollendete volley. „Da müssen wir da sein, zumindest bei der Ballannahme müssen wir ihn stören“, kritisierte Selimbegovic. Das war einer dieser kleinen Vorwürfe.

Ein weiterer war die Chancenverwertung. Denn nicht erst in der Schlussphase hatten die Regensburger Gelegenheiten, zumindest die Verlängerung zu erzwingen. Wie schon in den ersten drei Runden auch, da waren sie jeweils noch im Elfmeterschießen weitergekommen.

„Wir müssen die vergebenen Chancen abhaken und bereit sein für das nächste Spiel in der englischen Woche. Für Stürmer wie mich ist es so: Manchmal gehen die Chancen rein und manchmal nicht“, meinte Albers, der in der 48. und 90. Minute Top-Möglichkeiten hatte.

Richtig ärgern wollen sich die Regensburger aber nicht. „Wir können stolz auf das sein, was wir die ganze Pokalsaison geleistet haben“, befand Torwart Alex Meyer nach dem couragierten Auftritt. „Im Grunde haben wir uns im Rahmen der Möglichkeiten dagegengestemmt“, meinte Selimbegovic und sah „viele positive Aspekte“.  dpa

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