Wenn der Erfolg zum Problem wird

von Redaktion

BAYERN-BASKETBALL Terminstress rund um das anstehende Pokalturnier trübt die Freude auf die Euroleague-Playoffs

München – Erfolg kann auch negative Konsequenzen haben. Das spüren die Basketballer des FC Bayern aktuell am eigenen Leib. Das Ensemble von Trainer Andrea Trinchieri hat es in die Playoffs der Euroleague geschafft. Ein historischer Erfolg für die Bayern, und den deutschen Basketball.

Nächste Woche Dienstag und Donnerstag stehen die beiden Auswärtsspiele bei Olimpia Mailand an. Ausgerechnet Mailand, die Geburtsstadt von Trinchieri, der selbst sechs Jahre als Assistenztrainer bei Olimpia arbeitete. Doch zuvor findet noch das Top Four, der Pokalwettbewerb der BBL, im Audi Dome statt. Am Samstag die beiden Halbfinalpartien zwischen Ulm und Bayern sowie Göttingen gegen Berlin, am Sonntag steigt das Finale.

Sollten die Bayern also das Endspiel erreichen, sähe der Plan folgendermaßen aus: Sonntag Pokalfinale, Montag Anreise nach Mailand, Dienstag und Donnerstag die schweren Euroleague-Partien. Wäre ein solcher Terminstress zu vermeiden gewesen?

Pandemiebedingt war es äußerst schwierig, das Pokalturnier zu organisieren. Lange Zeit konnte nicht abgeschätzt werden, wann und ob die Spiele stattfinden können. Da die Bayern selbst Betreiber der Halle und somit flexibler sind, „wollten wir der BBL entgegenkommen und haben deshalb die Austragung übernommen“, erklärt Marko Pesic, Geschäftsführer der Bayern-Basketballer, unserer Zeitung. Nach dem Prozess der Qualispiele habe man der Liga einige Terminvorschläge gemacht. Pesic‘ Gedanke war, dass man das Top Four erst später im Jahr spielen soll, da die reguläre Saison Priorität hat. Die BBL legte sich aber auf den frühen Termin am kommenden Wochenende fest.

„Für uns ist es äußerst unglücklich“, sagt Pesic. „Wir müssen nun schauen, wie wir damit umgehen und das Beste aus der Situation herausholen. Im Endeffekt geht es auf Kosten der Gesundheit der Spieler.“

Die Bayern würden nach dem möglichen Pokalfinale ohne einen Regenerationstag auf die starken Mailänder treffen. „Im Reisestress kannst du dich nicht regenerieren“, sagt Sebastian Torka, Leiter des Ärzteteams bei den Bayern-Basketballern.

„Es ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich sind wir stolz über unseren sportlichen Erfolg und werden uns auch den kommenden Herausforderungen stellen. Man sieht aber ja jetzt schon, dass wir oft nicht im Vollbesitz unserer Kräfte sind und mehrere Spieler verletzt ausfallen“, sagt Pesic.  nms

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