München – Robert Lewandowski dreht in München zwar fleißig seine Laufrunden, doch das anstehende Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr, Sky) kommt für den Torjäger noch zu früh. Der Pole wurde bereits beim Champions-League-Viertelfinalaus in Paris schmerzlich vermisst – wie zahlreiche andere FCB-Kicker. Neben Lewandowski schmerzten vor allem die Ausfälle von Serge Gnabry, Niklas Süle und Leon Goretzka.
Bayern-Trainer Hansi Flick haderte nach dem Spiel in Paris dementsprechend mit den Ausfällen: „Es ist schade, dass wir diese Spieler nicht zur Verfügung hatten. Aber letztendlich müssen wir damit leben.“ Ähnlich sah es auch Kapitän Manuel Neuer: „Alle Spieler, die nicht dabei gewesen sind, fehlen uns. Es ist so, dass wir auch ein wenig aus dem letzten Loch pfeifen und dann ist es schwierig, wenn man gegen so eine Mannschaft spielt. Wir haben dennoch versucht, eine Top-Mannschaft aufs Feld zu bekommen.“
Problem: Mit Lewandowski, Gnabry und Goretzka fehlten dem gescheiterten Titelverteidiger in Paris drei der besten vier Torschützen der aktuellen Saison. Unklar ist nach wie vor, wann das Trio wieder im Vollbesitz seiner Kräfte sein und im Kampf um die Meisterschaft mithelfen kann. Denn: Das Restprogramm des deutschen Rekordmeisters hat es in sich: Nach dem Spiel gegen Wolfsburg, folgt das Duell mit Bayer Leverkusen bereits am kommenden Dienstag. In der Hinrunde konnte der FCB beide Spiele nur knapp mit 2:1 gewinnen. Zwei Wochen später reist Borussia Mönchengladbach nach München. Zur Erinnerung: Die Hinrundenpartie verlor die Mannschaft von Hansi Flick mit 2:3.
Für all diese Spiele gilt: Verlieren verboten! RB Leipzig sitzt den Bayern im Nacken. Zwar beträgt der Vorsprung aktuell noch fünf Punkte, doch bei einem Ausrutscher können die Leipziger schnell bis auf zwei Zähler herankommen. Und dann beginnt das große Nervern-Flattern. Darum gab Flick die Marschroute für die nächsten Wochen bereits wenige Minuten nach Abpfiff in Paris vor: „Heute ist trauern okay, ab morgen muss der Fokus auf Wolfsburg gehen. Es geht weiter und wir müssen schauen, dass wir am Samstag wieder funktionieren. Es geht weiter. Das leben geht weiter.“
Die Meisterschaft sei das erklärte Minimalziel für die restliche Spielzeit: „Mehr können wir leider diese Saison nicht mehr machen.“ Als Trostpreis sieht Flick die neunte Meisterschaft allerdings nicht. „Die Bundesliga ist die Basis, das wissen wir alle. Sie ist die Basis, dass wir international und in der Champions League spielen“, so Flick. Der Meister-Titel sei die Belohnung für eine tolle Saison und die wolle man sich beim FC Bayern nicht nehmen lassen. Dafür muss aber erst einmal ein Sieg in Wolfsburg her. Die Wölfe haben nach der 3:4-Pleite gegen Frankfurt am vergangenen Wochenende ordentlich Wut im Bauch – und wollen ihren dritten Tabellenplatz unbedingt verteidigen.
Nicht umsonst gibt sich Wolfsburg-Geschäftsführer Jörg Schmadkte kämpferisch: „Es spielt der Dritte gegen den Ersten. Wir wollen dieses Spiel gewinnen!“ Daher warnt Flick davor, die Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wir sind gefordert!“ In Wolfsburg. Und im Meisterkampf.