Passt Friedhelm Funkel noch in die Zeit? Vor schlechter Serie wie Mönchengladbach? Wie lange sieht der Präsident noch zu?

von Redaktion

1. FC Köln

Friedhelm Funkel war bei seiner letzten Station als Trainer, bei Fortuna Düsseldorf, ein Sympathieträger. Als die Konzept- und Laptoptrainer den Fußball eroberten, war Funkel als Vertreter der Ü60-Generation und mit seiner traditionellen Art ein Gewinn. Kollegen wie Felix Magath und Dieter Hecking – auch sie vom alten Schlag – haben ihn gefeiert. Und Deutschland hat sich empört, als Funkel im Februar 2020 von der Fortuna vor die Tür gesetzt wurde. Danach hat er viele jedoch zu nerven begonnen: Weil er eben auch einer ist, der keine Einladung ausschlägt und zu jedem Thema etwas zu sagen hat: Meist ist es Oberflächliches, Sunstanzloses.

Seinen Vorsatz, nicht mehr Trainer zu sein, hat er gebrochen und den 1. FC Köln übernommen. Dass er zugab, er mache das auch, „weil die Coronazeit meine Freizeitaktivitäten nicht zulässt“ und ihm langweilig ist, mag amüsant und ehrlich klingen – doch packt es auch seine neue Mannschaft? Peinlich geriet dann sein erster Kommentar zur Einstandsniederlage, dem 0:3 in Leverkusen. „Leverkusen hat natürlich auch eine enorme Schnelligkeit durch ihre – den einen oder anderen Ausdruck darf man ja jetzt nicht mehr sagen – Spieler, die so schnell sind“, sagte er im Sky-Interview. Er bezog sich auf Moussa Diaby und Leon Bailey – schwarze Spieler.

Auf den sozialen Medien herrschte Empörung – auch unter Köln-Fans. Da wurde sogar der Wunsch formuliert, man solle es doch gleich wieder sein lassen mit dem inzwischen 67-Jährigen. Und es fällt wieder ein, wie er den Schalke-Boss Clemens Tönnies nach dessen rassistischer Äußerung bei einem Vortrag im Sommer 2019 verteidigt hatte.

Am Sonntag nach dem Training stellte sich Funkel vor die Kameras und meinte, er sei „missverständlich verstanden“ worden und habe „auf allen Kontinenten“ mit Spielern „ob jung oder alt oder was weiß ich zusammengearbeitet“.

Eintracht Frankfurt

Vor ein paar Tagen freute sich Eintracht Frankfurt darüber, wie greifbar nahe die Qualifikation für die Champions League ist – dann folgten die schlechten Nachrichten: Erfolgstrainer Adi Hütter geht. Erstes Ergebnis nach Bekanntgabe: eine 0:4-Klatsche, ausgerechnet bei Borussia Mönchengladbach, das ihn abgeworben hat. Jetzt werden die gar nicht so alten TV-Schnipsel verbreitet: Am 25. Februar erst hatte Hütter gesagt: „Ich habe einen Vertrag und fühle mich wohl.“

Erwischte die Mannschaft nun nur einen schwarzen Tag – oder war es der Anfang vom Einbruch? Wird sich zeigen. Jedenfalls: Unruhe brachte auch Ralf Rangnick rein, der ein missglücktes Vorfühl-Gespräch mit den Eintracht-Oberen hatte und danach ihm nahe stehende Medien mit Infos darauf versorgte, woraufhin der Verein ihm absagte.

FC Augsburg

Klaus Hofmann, Präsident des FC Augsburg, ist ein erfolgreicher Geschäftsmann im Bereich Brandschutz, oft analysiert er klug die Lage des Profifußballs. Doch während eines Spiels verwandelt er sich und wird ein zorniger Mensch. Nach dem 0:0 gegen Bielefeld sagte er: „Das war eine weitere Episode unansehnlicher Leistungen in dieser Saison.“ Der FCA hatte eine handfeste Torchance. „Es war mit klar, dass wir keine fünf Großchancen haben würden“, meinte Trainer Heiko Herrlich. Manager Stefan Reuter sagte: „Im Training wird gut kombiniert.“

Hofmann hat den amerikanischen Investor David Blitzer (beteiligt u. a. an Crystal Palace) ins Boot geholt. Eine Maßnahme, die den Druck nicht mildert. GÜNTER KLEIN

Artikel 1 von 11