TV-Kritik: Von „Magic Mick“ und dem Auto-Valérien

von Redaktion

Kaum hat RTL die Rechte an der Formel 1 verloren, ist die Formel 1 auch schon wieder zurück beim RTL. Gestern gab’s das Kai-Ebel-Comeback – beim ersten von vier Rennen, das die Kölner heuer übertragen dürfen. Motto: Kai statt Sky! Sie sind wieder da! Das war mit BVB-Ultra Heiko Waßer so wunderlich wie eh und je, aber auch Schumi-nostalgisch. RTL beförderte den Junior zu „Magic Mick“. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Retro-Rennen, bei dem Christian Danner mit Harry-Valérien-eskem Renn-Bairisch begeisterte. Was hat Florian König gesagt? Wenig, denn der Ex vom Niki lag mit Fieber daheim. Hat er sich bei Günther Jauch angesteckt? Nein, beteuerte König: „Kein Corona, Test negativ!“ Während Sky mit voller Kapelle aus Imola berichtete, hockte die RTL-Sippschaft im Kölner Studio. Das war mit Reklame-Boxenstopps und ohne superscharfe UHD-Bilder im Vergleich zum Bezahlsender dann doch eher Formel 2 – aber halt auch 17,50 Euro im Monat billiger. Was hat Kai Ebel angehabt? Der Schrill-Reporter hatte sich in einen Tiger-artigen Fummel geworfen, wahrscheinlich aus der Roberto-Geissini-Kollektion. Quasi Tiger Gerland ohne Gerland. An den Füßen trug er die Pantoffeln des Erzbischofs von Imola. Modisch macht Sky keinen Stich gegen Kai.

Wie geht es Heiko Waßer? Er hat fast geweint vor Freude. „Christian, wir sind im Dezember auseinandergerissen worden“, blickte er auf die schlimme Trennung. Jetzt sind die beiden zurück, und Pillepalle-Heiko kann wieder ulkige Statistiken vorlesen: „Max Verstappen mit seiner 666. Führungsrunde, damit zieht er mit James Hunt gleich.“ Die Renntaktik erklärt er so verquer, dass ihm selbst auffällt: „Wenn ich mal kompliziert denke.“ Da ist es gut, wenn ihn Danner, The Voice of Bavaria, aus dem Schlaf reißt: „Schau her! Hast gsehn?“

Was macht die Münchner Bierruhe von Christian Danner? Der Auto-Valérien hat nichts verlernt. „Herrgott, Sakradi!“, schimpfte er, als Magic Mick bei einem Dreher die Zauberkräfte verließen. Sein Fazit beim feuchten Start: „Da regnt’s ja Spitzbuben!“ Ja Himmiarschundwoiknbruch! Dazu gab’s schlaue Analysen vom anglophilen Münchner, den die Engländer „Christmas Dinner“ nennen. Allein für ihn kann man sich viermal im Jahr sogar den komplizierten Heiko anhören.

JÖRG HEINRICH

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