München – Es ist eine gute alte Sitte im Eishockey: Den Puck, mit dem ein Spieler sein erstes Tor in der Profiliga erzielt, darf er behalten. Ein erfahrener Kollege sichert die Souvenirscheibe. Elias Lindner, 20, bis 2019 ausgebildet bei, EV Landshut, durfte am Sonntag ein Erinnerungsstück mit aus der Münchner Olympiaeishalle nehmen, in seinem 20. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) war ihm der Premierentreffer gelungen. „Hat ein bisschen gedauert“, freute er sich nach seinem Tor zum 2:0 kurz vor Ende des ersten Drittels gegen die Düsseldorfer EG.
Lindners Debüt als Torschütze fiel auf den Spieltag, der die komplizierte Hauptrunde der DEL beschloss. Der EHC München wusste seit Freitagabend, dass sein Viertelfinalgegner ab Dienstag (20.30 Uhr) der ERC Ingolstadt sein würde, am Sonntag ging es nur noch darum, sich in Schuss zu halten und nichts nachsagen zu lassen. Denn die Düsseldorfer kämpften noch um den vierten Platz in der Nord-Gruppe und die Zugangsberechtigung zur wichtigsten Zeit des Jahres. Sie hätten dafür gewinnen müssen – und scheiterten. Die Partie war eine klare Sache für München, das 6:1 (2:0, 1:0, 3:1) gewann.
Das Lindner-Tor war typisch für das Spiel. Die junge vierte Reihe mit Lindner, Maxi Daubner und Bastian Eckl setzte mit ihrem Forecheck die DEG-Abwehr so unter Druck, dass sie hinter dem eigenen Tor die Scheibe vertändelte. Lindner verwertete „den schönen Pass von Basti“. Der EHC hatte keine Schwächephasen in diesem Match, die weiteren Tore fielen regelmäßig und meist nach Kombinationen durch Redmond. Peterka, Gogulla, Ehliz und Parkes. Zum Auftakt der Gemeinschaftsrunde von Süd und Nord hatte der EHC in Düsseldorf noch 2:3 verloren. Das 6:1 zum Abschluss darf dafür stehen, „dass wir von Spiel zu Spiel besser geworden sind“, so Kevin Reich, der am Sonntag im Münchner Tor stand. Ob Reich oder Aus den Birken Playoff-Torwart sein wird, verrät Trainer Don Jackson heute. Bis dahin sei es „ein Geheimnis“. Was er sagen kann: Dass die am Sonntag fehlenden Justin Schütz, Keith Aulie und Mark Voakes am Dienstag gegen Ingolstadt dabei sein werden. Gut, dass Youngster Lindner sein Tor und seinen Puck hat. Wird nun eng für ihn.
Ganz zu Ende gebracht hat die DEL ihre Runde nicht. Zwei Spiele der Iserlohn Roosters hatten wegen einer Teamquarantäne aufgrund eines positiven Corona-Testergebnisses abgesagt werden müssen, für eines, Straubing – Iserlohn, fand sich kein Nachholtermin mehr. Im Rennen um Platz vier im Süden griff schließlich die Quotientenregelung, die Straubing gegenüber Schwenningen im hauchdünnen Vorteil sah (1,432:1,421). Die Straubing Tigers sind nun Viertelfinalgegner der Adler Mannheim, die im Süden dominiert hatten. Im Norden treten gegeneinander an: Berlin (1.) – Iserlohn (4.)., Bremerhaven (2.) – Wolfsburg (3.). Düsseldorf gehört zu den sechs Teams, die sich nicht qualifizieren konnten. Enttäuscht war DEG-Trainer Harold Kreis deswegen nicht. „Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft“, sagte er, „die Jungs haben auf vieles verzichtet, damit die Saison überhaupt stattfinden konnte.“