Das Saisonzeugnis des EHC München

von Redaktion

Torhüter: Auf dieser Position ist der EHC weit von der Ligaspitze mit den Duos in Mannheim (Endras/Brückmann), Berlin (Niederberger/Ancicka) oder Bremerhaven (Maxwell/Pöpperle) entfernt. Für Daniel Fiessinger, im Vorjahr der Aufsteiger im Kader, reichte es nur noch zu vier Einsätzen, Kevin Reich steigerte sich, blieb aber die Nummer zwei, als es drauf ankam. Danny Aus den Birken fand nach Verletzungen und Operationen nicht mehr die Form der Jahre 2017 bis 19.

Verteidigung: Acht gestandene Abwehrspieler (drei deutsche Nationalspieler, fünf Imports) plus die zuletzt verletzt ausgefallenen Talente Nico Appendino und Luca Zitterbart bildeten den prominentesten Defensivkader der Liga – der insgesamt deutlich underperformte. Neuzugang Zach Redmond war mit seinem Schnitt von fast einem Punkt pro Partie die Attraktion, doch mit ihm und den nachverpflichteten Ethan Prow und Mathew Maione war die Hurra-nach-vorne-Fraktion überbesetzt.

Angriff: Der EHC stellte die Torfabrik der DEL. Trotzdem war die Offensive nicht so wirkungsvoll, wie die Einzelstatistiken der Spieler es vermuten ließen. Trainer Don Jackson fand bis auf die kurz vor den Playoffs durch die Gehirnerschütterung von Center Mark Voakes auseinandergerissene Formation mit Trevor Parkes und Chris Bourque keine konstante Reihe. Das hätte vielleicht anders ausgesehen, wäre der aus der NHL geliehene Finne Kalle Kosilla nach nur 13 Spielen nicht wieder von Toronto zurückbeordert worden. Eine starke Saison spielte Yasin Ehliz. Ein absehbarer Flop war die Verpflichtung des 38-jährigen Andrew Ebbett. Kein Format für München hat Jakob Mayenschein (null Tore, eine -7 in der Plus-Minus-Bilanz). Etwas mehr Eiszeit und Special-teams-Einsätze hätten sich John Peterka und Justin Schütz verdient, die die Saison in Salzburg begonnen hatten und erst im Januar zum EHC stießen.

Trainer: Zum frühen Ausscheiden führte, dass der EHC mit Ingolstadt nicht zurechtkam: Schon vor den Playoffs hatte er drei von vier Oberbayern-Derbys verloren. Den Spielern keine Lösung aufgezeigt zu haben, das geht dann halt auch auf die Kappe des Duos Don Jackson/Steve Walker, das zudem bis auf eine Phase von zweieinhalb Wochen in der Runde mit dem Norden die defensive Anfälligkeit des Teams nicht beheben konnte.  gük

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