DFB-Position zu Katar: Dialog statt Boykott

von Redaktion

Frankfurt – Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat zum umstrittenen WM-Gastgeber Katar ein offizielles Positionspapier erarbeitet und setzt weiterhin auf Dialog statt Boykott. Das DFB-Präsidium betonte nach seiner Sitzung am Freitag die Überzeugung, „dass der Sport über politische, religiöse und kulturelle Grenzen hinweg Brücken bauen und Grundlagen für Verbesserung schaffen kann. Das Verständnis des DFB lautet, dass die WM als Motor zu einer positiven Entwicklung in Katar beitragen kann.“ Gleichzeitig beschloss das DFB-Präsidium eine Menschenrechts-Policy.

„Es ist wichtig, zum Thema Menschenrechte klar Position zu beziehen. Dies haben auch die Reaktionen auf die wichtigen Aktionen unserer Nationalmannschaft rund um die ersten Qualifikationsspiele zur WM 2022 in Katar gezeigt“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller: „Wir haben nun mit der Menschenrechts-Policy und dem Positionspapier zu Katar einen offiziellen Standpunkt entwickelt.“ Darüber hinaus betonte er: „Menschenrechte sind universell gültig und nicht verhandelbar. Überall auf der Welt. Dafür stehen wir ein.“

Die Menschenrechts-Policy und das Positionspapier wurden u. a. mit Sportorganisationen, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, der Bundesregierung und Fanorganisationen erarbeitet. Bereits beim DFB-Bundestag 2019 war die Achtung aller international anerkannten Menschenrechte in die DFB-Satzung aufgenommen worden. Im Rahmen der vergangenen Qualifikationsspiele zur WM 2022 in Katar hatte das Nationalteam mit verschiedenen Aktionen auf die Lage im Emirat aufmerksam gemacht. U. a. versammelten sich die Spieler hinter einem Plakat mit der Aufschrift „Wir für 30“ – gemeint waren die Menschenrechte.  sid

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