Pogacar triumphiert im Finish

von Redaktion

Lüttich – Müde, abgekämpft und ein wenig geknickt bahnte sich Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) den Weg durch den Zielbereich. „Natürlich bin ich enttäuscht. Ich habe den Sprung in die entscheidende Gruppe verpasst. In der Schlussphase haben wir es einfach nicht geschafft, die Lücke zuzufahren“, haderte Schachmann, nachdem er beim Ritt durch die Ardennen am Sonntag verbissen um den Anschluss gekämpft hatte. Doch am letzten Anstieg war der Traum vom Sieg beim schweren Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich dahin.

Stattdessen holte sich Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar nach 259,1 km und elf giftigen Anstiegen den Sieg vor dem französischen Weltmeister Julian Alaphilippe und dessen Landsmann David Gaudu. Für Schachmann blieb am Ende neun Sekunden zurück der 9. Platz.

Der erst 22 Jahre alte Pogacar präsentierte sich im Zielsprint wie ein routinierter Klassiker-Spezialist. Am Hinterrad von Alaphilippe schoss der Slowene kurz vor dem Zielstrich vorbei. „Ich lebe die Radsport-Träume“, sagte Pogacar und fügte hinzu: „Mir fehlen die Worte. Ich liebe dieses Rennen. Ich wusste, dass Alaphilippe einen langen Sprint fahren wird, ich hatte aber an seinem Hinterrad die höhere Endgeschwindigkeit.“

Beachtlich auch, wie stark sich Alejandro Valverde als Vierter an seinem 41. Geburtstag präsentierte. Vier Mal hatte der Spanier in der Vergangenheit das Rennen gewonnen, und auch im hohen Sportleralter ist er weiter konkurrenzfähig. 2022 wird er wieder kommen, Valverde hat bereits die Fortsetzung seiner Karriere angekündigt.

Die Vorentscheidung fiel gut 14 Kilometer vor dem Ziel, als an der Cote de la Roche-aux-Faucons die exquisite Gruppe um Alaphilippe attackierte. Schnell war eine riesige Lücke entstanden. Neben Schachmann, der 2019 in Lüttich auf Platz drei gefahren war, musste auch der Tour-de-France-Zweite Primoz Roglic (Slowenien) abreißen lassen.

Für Schachmann war es der vorerst letzte Auftritt. Der 27-Jährige legt nun eine Rennpause ein und wird erst bei der Tour de Suisse ab dem 6. Juni wieder starten. Schachmann wird in diesem Jahr nicht bei der Tour de France dabei sein, sondern sich auf die Olympischen Spiele konzentrieren.  dpa

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