Leon Draisaitl kratzte leicht verlegen seinen Stoppelbart, nachdem er seinem früheren Idol Marco Sturm den deutschen Scorer-Rekord in der NHL entrissen hatte. „Sturmi war jemand, zu dem ich als junger Kerl aufgeschaut habe“, sagte Draisaitl, der sich im Moment des persönlichen Triumphes auch an Christian Ehrhoff und Marcel Goc erinnerte: „Viele großartige deutsche Eishockeyspieler sind hier hergekommen. Diese Liste jetzt anzuführen, ist etwas Besonderes für mich. Das macht mich sehr stolz, es ist eine große Ehre.“ Beim 6:1-Sieg der Edmonton Oilers gegen die Winnipeg Jets löste Draisaitl mit einem Tor und einem Assist Sturm als besten deutschen Scorer der NHL-Geschichte ab. Draisaitl benötigte für seine 510 Punkte in Hauptrunde und Playoffs nur knapp sieben Jahre, während Sturm in 14 Spielzeiten insgesamt 509 Punkte gesammelt hatte.
„Es war nur eine Frage der Zeit“, sagte Sturm: „Die Frage ist, glaube ich: Wird es jemals noch mal so einen deutschen Spieler geben wie Leon Draisaitl? Die Art und Weise, wie er spielt und die Punkte macht, das ist schwer zu toppen. Das ist nur der Anfang für ihn, er wird, denke ich, noch einige Rekorde schaffen in seiner Karriere.“ DEB-Präsident Franz Reindl beglückwünschte sein Aushängeschild zum „weiteren bedeutenden Karriere-Meilenstein“, darauf könne der 25-Jährige „wirklich stolz sein, wir sind es auch.“ In der aktuellen Rangliste nimmt Draisaitl, Top-Scorer der Vorsaison, Platz zwei (66 Punkte) ein, einzig sein Teamkollege Connor McDavid (81) liegt vor ihm.