Engelbert Kupka, 80, ist Gründer der Initiative „Rettet die Amateurvereine“. Seit Jahren wirft der Ehrenpräsident der SpVgg Unterhaching dem DFB vor, seine Basis zugunsten der Profis zu vernachlässigen.
Dass sich DFB-Präsident Fritz Keller im Machtkampf an der Verbandsspitze„unentschuldbare Weise ins Abseits gestellt hat“, liegt für Kupka auf der Hand. Der Rechtsanwalt hinterfragt auch die Rolle von Vizepräsident Koch: „Es stellt sich aber die Frage, wie sich ein ansonsten so ehrenhafter, bodenständiger und uneitler Winzer wie Fritz Keller, der einen Großteil seines Lebens dem Fußball gewidmet hat, zu einer derartigen Entgleisung hat hinreißen lassen. Letztendlich musste er wohl einsehen, dass er gegen den über viele Jahre etablierten Klüngel im DFB keine Chance hatte, alte Probleme zu lösen und neue Wege zu beschreiten.“
Für Kupka steht fest: „Wenn sich der DFB wirklich neu aufstellen möchte, dann müsste das gesamte Präsidium zurücktreten und völlig neu besetzt werden.“ So lange Koch intern seine Fäden ziehe und seine Ziele verfolge, werde auch ein neuer Präsident keine Ruhe in den Laden bringen: „Wenn heute zu lesen ist, die Amateure stünden hinter Dr. Koch, dann sind das in erster Linie die Landesfürsten der Verbände. Die kleinen Amateurvereine mussten in der Vergangenheit bitter erfahren, dass für sie die Unterstützung durch den Amateurvertreter Dr. Koch stets dort endete, wo er seine Position bedroht sah. Siehe Grundlagenvertrag.“ Die Aktionsgemeinschaft „Rettet die Amateurvereine“ hat dies laut Kupka sogar der Ethikkommission vorgetragen.
Die Reaktion: Man verstehe zwar unsere Sorgen, könne aber doch den DFB nicht vor dem Schiedsgericht anklagen. Kupka sagt: „Nun hat sich der DFB aber selbst auf die Bank des Angeklagten gesetzt. Das ist nicht der neue DFB. Das ist der DFB, dessen Repräsentanten die Sicherung ihrer Ämter wichtiger ist als grundlegende Reformen. Wenn eine Erneuerung Erfolg haben soll, dann nur zusammen mit den Amateurvereinen und nicht allein durch oberste Funktionäre.“ bok