In Gedanken schon bei den Bayern

von Redaktion

Zwischen Nagelsmann und Salihamidzic gab es bereits erste Gespräche über die Kaderplanung

München – Julian Nagelsmann (33) muss als künftiger Bayern-Cheftrainer und Noch-Leipzig-Coach derzeit zweigleisig fahren: Auf der einen Seite fordert RB von ihm den Pokalsieg und den Saisonabschluss auf Platz zwei. Andererseits muss Nagelsmann auch seine Planungen für seine Premieren-Saison als FCB-Coach vorantreiben.

Darum gab es nach dem Finaleinzug der Leipziger auch erste Gespräche mit Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic (44). Zentrale Themen: Die Kaderplanung und taktische Ausrichtung der Mannschaft. Nagelsmann lässt seine Teams bekanntlich gerne mit Dreier- bzw. Fünferkette spielen. Ein Spieler, der ideal als Rechtsverteidiger in dieses System passen würde, ist Achraf Hakimi (22) von Inter Mailand. Die Bayern-Verantwortlichen beobachten die Entwicklung des Marokkaners schon seit dessen Dortmunder Leihspieler-Zeiten aufmerksam. Intern heißt es, dass Hakimi mit seiner offensiven Interpretation der Außenverteidiger-Position und der mutigen Spieleröffnung gut zum deutschen Rekordmeister passen würde.

Allerdings wollen die Münchner wegen der finanziellen Einbußen aufgrund der Corona-Pandemie nach der Verpflichtung von Dayot Upamecano für eine Ablöse von knapp 43 Millionen Euro nicht mehr tief in die Transfer-Tasche greifen. Der Marktwert des frisch gebackenen italienischen Meisters beträgt 50 Millionen. Als Inter ihn vergangenen Herbst von Real Madrid verpflichtete, bezahlten die Italiener 45 Millionen. Sollte Bayern bei Hakimi ernst machen wollen, müssten sich die Verantwortlichen also ein kreatives Finanzierungsmodell einfallen lassen: Vielleicht ein Tauschgeschäft mit Mittelfeldspieler Corentin Tolisso (26)?

Der Franzose wurde in der Vergangenheit schon häufiger mit Inter in Verbindung gebracht. Trainer Antonio Conte gilt als großer Fan. Über das Bayern-Interesse sagt Hakimi-Berater Martin Camano unserer Zeitung: „Das würde mich nicht überraschen. Die Bayern sind einer der besten Vereine der Welt. Wenn sie jemanden suchen, muss der Spieler der Beste auf seiner Position sein. Und Achraf ist der Beste.“ Camano betont aber auch: „Achraf hat bei Inter einen Vertrag bis 2025. Er ist sehr glücklich in Mailand, er hat mit dem Verein gerade nach vielen Jahren wieder den Scudetto gewonnen.“

Apropos Rechtsverteidiger: In Frankreich halten sich Gerüchte, dass Marseille über eine Rückhol-Aktion von Bouna Sarr (29) nachdenkt. Sarr sieht seine Zukunft dem Vernehmen nach trotz schwierigen Starts aber weiter beim FCB. Er möchte um seinen Platz kämpfen und hofft auf einen Neuanfang unter Nagelsmann. MANUEL BONKE,

PHILIPP KESSLER

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