Zehn Jahre alte Kinder haben in Italien nur einen Fußballmeister kennen gelernt – bis zum vergangenen Wochenende. Mit einem 2:0-Auswärtssieg in Crotone beendete Inter Mailand die beeindruckende Titelserie von Juventus Turin (Abomeister seit 2011/12) – und prompt gab es Ärger. Die ausgelassene Meisterfeier Tausender Inter-Fans mitten in der Corona-Krise hat zu Kritik wegen teilweise fehlender Hygiene-Maßnahmen geführt. In der Innenstadt Mailands hatten am Sonntagabend laut Presseberichten 30 000 Fußballanhänger gejubelt und Feuerwerkskörper gezündet. Viele Fans trugen keinen Mund-Nasen-Schutz, auch die Abstandsregeln wurden im Titeltaumel nicht eingehalten. Heftig kritisiert wurde Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala. Auf seiner Facebookseite beschwerten sich Bürger, warum Fußballfans groß feiern dürften, andere Menschen aber nicht. Kritiker auch aus der Politik monierten, dass die Polizei nicht härter durchgegriffen habe. Besonders viele Fans hatten sich auf dem Domplatz Mailands versammelt. Die Polizei stoppte die Party erst gegen 22 Uhr, dann traten die landesweiten Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Fotos: dpa / Claudio Furlan