TV-Poker um den DFB-Pokal

von Redaktion

Im ungünstigsten Fall werden ab 2022 nur noch vier Spiele im Free-TV gezeigt

Berlin – Wenn es gut läuft für die Fußballfans, können sie ab 2022 an so viele Spiele des DFB-Pokals kostenfrei im TV sehen wie noch nie. Wenn es jedoch schlecht läuft, werden es nur noch vier frei empfangbare Live-Übertragungen sein. Grund für die drohende Reduzierung im Free-TV um 70 Prozent ist eine ausgefeilte Ausschreibung, die der neue Geschäftsführer Holger Blask mit seinem Team der DFB GmbH ersonnen hat.

„Grundsätzlich haben wir die Pakete so optimiert, dass sie für eine möglichst große Anzahl potenzieller Medienunternehmen attraktiv sind“, sagte Blask. Der Clou dabei ist: „Das Topspiel-Paket haben wir in zwei gleichstarke Pakete aufgeteilt und beide Pakete sowohl für Free-TV- als auch für Pay-TV-Anbieter geöffnet.“ Würden also Medienunternehmen wie Sky, DAZN, Telekom oder Amazon zuschlagen, gäbe es im Extremfall nur vier TV-Übertragungen ohne Zusatzkosten. Das wären „die Halbfinalspiele und das Endspiel um den Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes“, wie es im Medienstaatsvertrag heißt, die frei empfangbar gezeigt werden müssen. Dazu käme laut Blask noch ein Spiel der ersten Runde.

Die neuen Pakete A und B für den Zeitraum 2022/23 bis 2025/26 enthalten für jeweils zwei Spielzeiten acht Partien und für jeweils zwei Spielzeiten sieben Spiele. Die komplizierte Ausschreibung soll den Wettbewerb erhöhen und die Einnahmen steigern, die derzeit auf 55 Millionen Euro pro Saison geschätzt werden. Blask, der zuletzt bei der DFL arbeitete und dabei auch für die Bundesliga-Ausschreibung zuständig war, hat zudem den Pokal-Spielplan neu gestaltet. Dadurch gibt es weniger parallele Spiele und mehr TV-Sendetermine.  dpa

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