TURNEN

Umstrittene Trainerin Frehse erhält Kündigung

von Redaktion

Im Turn-Skandal um die Chemnitzer Trainerin Gabriele Frehse stehen die Zeichen weiter auf Konfrontation. Der Olympiastützpunkt Sachsen hat seiner langjährigen Trainerin nun gekündigt, nachdem einige Athletinnen um die frühere Balken-Weltmeisterin Pauline Schäfer schwere Vorwürfe gegen die 60-Jährige wegen psychischer Gewalt und überharten Trainingsmethoden erhoben hatten. Das berichten mehrere Medien. „Das Arbeitsverhältnis zwischen dem OSP Sachsen und der Trainerin Gabriele Frehse wurde beendet“, teilte der OSP mit. Eine genaue Begründung der Kündigung wurde zunächst nicht bekannt.

Eine vom Deutschen Turner-Bund (DTB) in Auftrag gegebene Untersuchung war zu dem Ergebnis gekommen, dass es in mehreren Fällen hinreichende Anhaltspunkte für die Anwendung psychischer Gewalt durch die Trainerin gegeben habe. Auch soll Frehse Schützlingen ohne Absprache mit Ärzten Schmerzmittel verabreicht haben, die Staatsanwaltschaft nahm wegen des Verdachts der Körperverletzung Ermittlungen auf.

Der DTB hatte die Entlassung von Frehse gefordert und wollte seine Athletinnen nicht mehr von der Trainerin betreuen lassen. Frehse war nach Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang Dezember als Cheftrainerin zunächst nur suspendiert worden. Nun sprach der OSP die Kündigung aus.

Ulla Koch, Teamchefin der deutschen Kunstturnerinnen, hatte sich Mitte April kritisch zur Affäre um Frehse geäußert. „Diese Vorfälle belasten die anderen Trainer. Der Generalverdacht ist schlimm, die Verallgemeinerung trifft uns hart“, sagte die 65-Jährige.

Noch unklar ist, ob sich Frehse arbeitsrechtlich gegen die Kündigung wehrt. Die erfahrene Trainerin, die die Vorwürfe stets zurückgewiesen hat, verwies laut „SZ“ auf das schwebende Verfahren und wollte sich nicht äußern.

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