„Wir gehen den Weg weiter!“

von Redaktion

Köllner bläst zum Endspurt – Lex fit für Duell mit formstarkem FCK – Run auf Dauerkarten

VON LUDWIG KRAMMER

München – Kaiserslauterns Trainer Marco Antwerpen wird sich mit Schaudern an sein letztes Gastspiel beim TSV 1860 erinnern. Zum Jahresauftakt im Januar 2020 kam sein damaliger Club Eintracht Braunschweig mit 1:4 bei den Sechzigern unter die Räder, Efkan Bekiroglu, Dennis Dressel und zweimal Sascha Mölders bescherten den Löwenfans einen freudigen Sonntagnachmittag auf Giesings Höhen. Am Saisonende freilich stiegen trotzdem nicht die Münchner, sondern die Braunschweiger Löwen in die 2. Liga auf. Für Antwerpen war dennoch Schluss als Trainer, über den Umweg Kickers Würzburg landete er Anfang Februar beim abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern, den er nun zumindest vor dem Fall in die Regionalliga bewahren dürfte.

„Wenn es um die aktuelle Leistung geht, dann sind wir auf Augenhöhe mit 1860“, erklärte Antwerpen am Sonntag mit Blick auf die jüngste Serie des FCK (drei Siege, drei Unentschieden). Sein heutiges Gegenüber Michael Köllner hat die Aussagen natürlich registriert. Der Kommentar des Löwen-Trainers gestern Nachmittag in der Zoom-Pressekonferenz: „Die Tabelle gibt ein anderes Bild her. Kaiserslautern hat gut gepunktet in den letzten Wochen, aber wir haben besser gepunktet. Am Dienstag wird man sehen, wer mit wem auf Augenhöhe ist.“

In der Hinrunde konnte von einem Gleichgewicht der Kräfte keine Rede sein. 3:0 siegten die Löwen kurz vor Weihnachten auf dem Betzenberg (Neudecker, zweimal Mölders). „Nach dem 0:1 waren wir praktisch chancenlos“, erinnert sich Lauterns Ex-Löwe Tim Rieder. Allerdings: „Unser Fußball von jetzt ist mit dem von damals nicht mehr zu vergleichen.“

Unter Antwerpen präsentierten sich die Roten Teufel im 5-4-1-System als kompakte und griffige Einheit. „Sie sind aggressiver geworden und werden von außen vehement gepusht“, fasst Köllner seine Eindrücke zusammen. Wesentlich wichtiger für den Löwen-Coach ist selbstredend die Verfassung seiner eigenen Mannschaft. „Wir sind hungrig, wollen unseren Weg weitergehen und drei Punkte holen.“ Personell sei bis auf die längerfristigen Ausfälle Linsbichler, Moll und Staude alles an Bord. „Wir können das Spiel mit voller Kapelle antreten.“ Heißt: Auch der zuletzt geschonte Stefan Lex ist wieder eine Option für die Startelf.

Lex’ ehemaliger Club aus Ingolstadt muss im Parallelspiel bei Hansa Rostock antreten. „Wir können einen Riesenschritt machen“, sagte Ingolstadts Vorstandsvorsitzender Peter Jackwerth, 63, gegenüber dem Donaukurier. Welches Ergebnis für die Löwen besser wäre, sei dahingestellt. Mit Blick auf Platz zwei wäre ein Sieg des FCI von Vorteil, mit Blick auf den Relegationsplatz ein Dreier der Rostocker. „Beeinflussen können wir sowieso nur unsere 90 Minuten“, sagt Köllner. Kämpferische Ergänzung von Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel: „Wir gehen mit verdammt breiter Brust in die letzten vier Spiele. Wir haben nichts zu verlieren, weil wir anders als die drei Mannschaften vor uns nicht mit der Zielsetzung Aufstieg in die Saison gegangen sind.“

Was die Löwen beeinflussen können, ist der Vorverkauf der Dauerkarten für die kommende Saison. Bis gestern waren bereits 6000 Stück abgesetzt, davon drei Viertel ohne Rückgaberecht. Augenhöhe mit der 2. Liga. Mindestens.

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