Dreikampf um den großen Traum

von Redaktion

Bochum, Kiel und Fürth kämpfen um den direkten Aufstieg

Hamburg – Die 8,5 Kilogramm schwere Silberschale mit einem Bergkristall in der Mitte ist der letzte Beweis, wie nah der VfL Bochum der Bundesliga ist. Wenn der Ruhrpott-Club, Holstein Kiel und die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag in den spannenden Zweitliga-Showdown um den direkten Aufstieg gehen, wird die echte Meistertrophäe im altehrwürdigen Ruhrstadion stehen.

Seit Wochen fiebert die ganze Stadt auf den Aufstieg hin, den Thomas Reis und sein Team im Duell mit dem SV Sandhausen (15.30 Uhr/Sky) endlich klarmachen wollen. „Wir haben das große Ziel vor Augen, wir brennen auf dieses Spiel“, sagte der 47 Jahre alte Trainer, der schon bei einem Unentschieden ausgelassen jubeln könnte.

Frische Personalsorgen wischt Reis entschieden beiseite, die schwierige Relegation will der VfL unbedingt vermeiden.

Das eint die einst „Unabsteigbaren“ mit den direkten Konkurrenten hoch im Norden und in Mittelfranken. Der von Herbert Grönemeyer besungene Club sehnt sich nach elf Jahren Zweitklassigkeit nach der Bundesliga, für die Kieler, den Meister von 1912, wäre es dagegen der erste Sprung in die deutsche Eliteliga.

Noch kein Club aus Schleswig-Holstein spielte seit der Einführung 1963 ganz oben mit. Holstein hat mit 62 Punkten hinter dem VfL (64) und vor dem Kleeblatt (61) eine glänzende Chance, dies zu ändern. Mit einem Sieg gegen Darmstadt 98 um den früheren Kieler Coach Markus Anfang wäre das Team von Ole Werner durch. Ein Szenario, mit dem Fin Bartels vor seiner Rückkehr nicht gerechnet hatte.

„In Gedanken geht man immer die schönsten Dinge durch“, sagte der 34-Jährige, der sich vor der Saison nach langer Zeit wieder seinem Heimatclub angeschlossen hatte, den „Kieler Nachrichten“: „Aber mit dieser großen Aufstiegschance – das konnte nicht mehr als ein Traum sein, das war wirklich nicht vorherzusehen.“

Die Fürther von Stefan Leitl, die ebenfalls eine herausragende Saison spielen, gehen in Lauerposition in die finalen 90 Minuten gegen Fortuna Düsseldorf. „Ganz egal, was noch passiert: Diese Mannschaft kann nur noch gewinnen“, sagte der Trainer, der seinem Team einen attraktiven Offensivfußball vermittelt hat. Ein eigener Sieg hilft Leitl und Co. am 34. Spieltag aber nur, wenn mindestens ein Konkurrent patzt.

Rund um zwei Clubs wird die Euphorie am späten Sonntagnachmittag riesengroß sein – die Verantwortlichen tun alles dafür, dass die spontanen Feierlichkeiten aber doch im Rahmen bleiben. „Bitte bleibt zu Hause“, lautete ein Appell quasi unisono in Richtung der Fans. Schon am vergangenen Wochenende hatte es wilde Jubelszenen vor den Stadien gegeben.  sid

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