Flick: „Ich habe die Reise genossen“

von Redaktion

Der Trainer blickt voller Stolz und Dankbarkeit auf seine Zeit beim FC Bayern zurück

VON JONAS AUSTERMANN

München – Erst fallen die Tore, dann gibt’s die Meisterschale für den Titel – und anschließend fließen die Tränen. So zumindest würde ein Drehbuch diesen Samstag aus Sicht des FC Bayern beschreiben. Ein letztes Mal treten die Münchner mit ihrem Erfolgstrainer Hansi Flick zu einem Spiel an. Daheim geht’s gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr, Sky).

Das Sportliche ist freilich zur absoluten Nebensache verkommen. Neben Flick verabschieden sich auch dessen Co-Trainer Hermann Gerland und Miroslav Klose sowie die langjährigen Bayern David Alaba, Jerome Boateng und Javi Martinez. „Ich kann noch nicht sagen, wie emotional es für mich wird“, meinte Flick und sagte mit Blick auf die zahlreichen Abgänge: „Bei uns sind viele Erinnerungen, viele Emotionen mit dem FC Bayern verbunden. Wir alle haben es genossen, für diesen Verein arbeiten zu können.“

Alaba, Boateng und Martinez vor dem Abschied noch einmal in der Startelf

Das Spieler-Trio wird die Arbeit noch ein letztes Mal in der Münchner Startelf verrichten dürfen, wie der Trainer versprach. Nach dem sportlichen Teil des Samstags ist laut Flick noch eine Feier im kleinen Rahmen geplant – dann war’s das mit der Ära Flick. „Ich habe die Reise genossen, die ich vor fast zwei Jahren angetreten bin“, erklärte der 56-Jährige. „Mein Trainerteam und ich konnten so eine geile Mannschaft begleiten. Es war ein kurzer, intensiver, aber auch sehr erfolgreicher Weg.“ Flick freut sich auf das, was nun kommt. Etwa der Schritt zum DFB, der Posten als Bundestrainer? Schaut ganz danach aus!

Flick und der DFB: Es geht nur noch um Kleinigkeiten

Flick erklärte am Freitag: „Klar ist, dass ich mit dem DFB gesprochen habe – und jeder weiß, wie ich zur Nationalmannschaft stehe. Es geht um Kleinigkeiten.“ Der Bayern-Coach schloss eine „schnelle Verkündung“ nicht aus. Über kolportierte Anfragen großer Clubs – wie etwa vom FC Barcelona – wollte Flick sich nicht äußern. Egal, wohin es den Mann verschlägt, der mit dem FC Bayern in 19 Monaten historische sieben Titel gewann, sein Herz wird immer ein rotes bleiben. „Ich bin von Kindesbeinen an Bayern-Fan – und werde das auch weiter sein“, meinte Flick. „Das ist ein Verein, der mir sehr am Herzen liegt. Ich habe mit jedem Spieler noch mal gesprochen. Sie können immer auf meine Unterstützung setzen.“

Schon an diesem Samstag wird alle Hilfe – auch die der Teamkollegen – Robert Lewandowski gelten. Der Torjäger steht bei 40 Liga-Treffern, genau wie Gerd Müller 1971/72. Der Pole will sich gegen Augsburg den alleinigen Rekord sichern. Die Gäste wollen das verhindern. Trainer Markus Weinzierl erklärte, Gerd Müller sei sein Jugend-Idol gewesen. „Ich würde mir sehr wünschen, wenn der Rekord geteilt bleibt“, meinte der FCA-Coach, der „alles dafür tun“ und Lewandowski notfalls in Manndeckung nehmen lassen will.

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