Hiller fliegt, sein Vertreter glänzt

von Redaktion

„Für uns war das kein guter Moment in der 8. Minute, dass unsere Nummer eins vom Platz fliegt“, sagte 1860-Coach Michael Köllner. Der Nachteil: Marco Hiller fehlte den Löwen in den 82 Minuten danach. Der Vorteil: Nachdem offiziell keine Zuschauer im Audi-Sportpark zugelassen waren, hatten die Gäste nun wenigstens einen lautstarken Ein-Mann-Fanblock. Hiller setzte sich in Reihe 1 hinter der Auswechselbank (wohin ihm kurze Zeit später Torwarttrainer Harry Huber folgte, der ebenfalls Rot sah). Von dort brüllte der 24-Jährige, bis die Stimme heiser war: „Schieb raus… Unser Ball… Jetzt sind wir da!“ Was er auch sonst ruft, wenn er zwischen den Pfosten steht.

Klammert man das nackte, aus Löwen-Sicht unerfreuliche Ergebnis aus (1:3), gab es sogar noch einen weiteren Vorteil: Bayernliga-Keeper Tom Kretzschmar, 22, durfte sich zeigen, erstmals in der 3. Liga. Und das Eigengewächs, das auch schon für die deutsche U18 auflief, war ein würdiger Vertreter. Machtlos bei den ersten beiden Gegentoren, eilte der Münchner einige Male rettend aus dem Tor und schnappte sich sogar den ersten der beiden Schussphasen-Elfer. Stark im Eins-gegen-eins, nervenstark am Punkt – fast wie der Original-„Killer-Hiller“. Von Köllner gab’s dafür ein Sonderlob: „Wer heute Tom Kretzschmar gesehen hat, der hat gesehen: Wir haben keinen schlechten, sondern einen richtig guten zweiten Torwart.“ ULI KELLNER

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