Kienbaum – Statt direkten Duellen gibt es nur den Kampf gegen sich selbst, anstelle von Minuten entscheiden möglicherweise Sekundenbruchteile – für ihren Traum von Olympia müssen die deutschen Triathleten in diesem Jahr etwas ganz Besonderes leisten. Die letzten beiden Tickets nach Tokio vergibt die Deutsche Triathlon Union (DTU) in einem äußerst ungewöhnlichen Format.
Heute geht es in einer Art Einzelzeitfahren auf der Supersprint-Distanz um alles oder nichts. „Ich werde nicht der einzige sein, der sich auf den Tag freut, aber auch eine gewisse Furcht davor hat“, sagte der Potsdamer Stützpunkttrainer Ron Schmidt: „Ein bisschen Angst ist dabei, dass sich nicht der oder die Richtige qualifiziert.“
Eine gewisse Unsicherheit spüren auch die Sportler, zu außergewöhnlich ist das Format in Kienbaum mit 300 m Schwimmen, 6,8 km Radfahren und 1,9 km Laufen im Alleingang. „Das wird interessant, weil es für uns alle eine ungewohnte Situation ist, keinen direkten Gegnerkontakt zu haben. Man muss sich das sehr gut einteilen können. Das kann Überraschungen hervorrufen“, sagte der frühere Junioren-Europameister Lasse Lührs.
Einzig Laura Lindemann und Jonas Schomburg sind durch ihre Platzierungen beim Testevent in Tokio im Jahr 2019 für Olympia gesetzt. Je einen weiteren Platz bei Männern und Frauen gibt es noch. „Der Druck ist enorm“, sagte Justus Nieschlag, der mit Lührs im fünfköpfigen Männerfeld der Topfavorit ist: „Es hängt alles an dem einen Tag. Es hilft nicht, wenn man drei Wochen später fit ist.“
„Am Ende des Tages werden ein, zwei Sekunden den Unterschied machen zwischen Olympia-Ticket und Zuschauer“, glaubt der Saarbrücker Stützpunkttrainer Daniel Unger sid