München – Jetzt spricht Julian Nagelsmann (33) erstmals ausführlich über den FC Bayern. Der Noch-Trainer von RB Leipzig wechselt zur kommenden Saison für einen Sockelbetrag von 15 Millionen Euro nach München, hat einen Vertrag bis 2026 unterschrieben. Zuletzt wurde ihm medial unterstellt, er habe mit dem Bayern-Aus von Vereinslegende und Co-Trainer Hermann Gerland (66) zu tun, weil er für den „Tiger“ keinen Platz in seinem Trainer-Team habe.
Gegen diesen Vorwurf wehrte sich Nagelsmann nun in der aktuellen Ausgabe der „Sport Bild“. Der Landsberger: „Ich habe dem Verein gesagt, dass ich gern zwei Co-Trainer und einen Analysten mitbringen würde. Ich habe aber nie gesagt, dass ich für diesen oder jenen Mitarbeiter keinen Platz habe oder dass jemand nicht gewünscht ist. Ich habe zu Hermann ein sehr gutes Verhältnis.“ Fest steht bislang nur, dass Nagelsmann Videoanalyst Benjamin Glück (35) von Leipzig nach München mitbringt. Wer sein Trainer-Team zudem verstärken soll, steht offiziell noch nicht fest. Möglich, dass Hansi Flick (56), der nach der Europameisterschaft Bundestrainer wird, Co-Trainer Danny Röhl (32) mit zum DFB nimmt. Als mögliche Nagelsmann-Assistenten sind Dino Toppmöller (40/Leipzig), Xaver Zembrod (54/Leipzig) sowie Alfred Schreuder (48), Co vom angezählten Barcelona-Trainer Ronald Koeman (58), im Gespräch. Dass er beim FC Bayern sofort liefern muss, ist Nagelsmann bewusst.
Der Trainer: „Man sollte Meister werden, den Pokal gewinnen, und man sollte auch in der Champions League weit kommen. Dieser Herausforderung stelle ich mich.“ Die Erwartungshaltung beim deutschen Rekordmeister stehe ja sowieso immer fest. Nagelsmann: „Ich habe noch keinen Titel gewonnen und komme jetzt erst zu einem ganz großen Klub. Ich muss erst zeigen, dass ich zu Recht bei einem Weltverein wie dem FC Bayern bin“, sagte Nagelsmann. In der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit kassierten die Münchner ungewöhnlich viele Gegentore: 44. Öfter mussten die Bayern-Torhüter zuletzt nur in der Saison 1995/96 hinter sich greifen, nämlich 46 Mal. Diese Anfälligkeit will Nagelsmann in den Griff bekommen, laut ihm werde es eine seiner Hauptaufgaben, „die Balance zwischen einer stabilen Defensive und dieser unglaublich guten Offensive hinzubekommen.“
Besonders freut sich Nagelsmann darauf, die „enorme Qualität“ der Spieler wie Super-Stürmer Robert Lewandowski (32) im täglichen Training zu sehen: „Es ist natürlich interessant, mit einem Weltfußballer zusammenzuarbeiten, aber auch mit Thomas Müller, Manuel Neuer, Jo Kimmich oder vielen anderen. Es ist pure Vorfreude, die ich empfinde.“ Die empfinden auch viele FCB-Fans, wenn sie an Nagelsmann denken. MANUEL BONKE,
PHILIPP KESSLER