Ein Herz durch Deutschland

von Redaktion

Mario Euker läuft für den guten Zweck – mehr als 2000 km

München – Ein wenig erinnert es an Forrest Gump, was Mario Euker derzeit macht. Die von Tom Hanks gespielte Figur lief 1994 in dem gleichnamigen Film einfach los, wochenlang kreuz und quer durch die USA und hielt nicht mehr an. „Die Szene habe ich schon mehrfach zugeschickt bekommen“, sagt Euker und lacht. Der 42-Jährige läuft allerdings nicht kreuz und quer durch Deutschland, sondern folgt einer genauen Route, die auf der Deutschlandkarte ein Herz mit München als südlichstem Punkt formen wird. „Marios Herzlauf – Running a Heart thru Germany“ heißt das Projekt und vielleicht hat der eine oder andere Euker am Pfingstsonntag über die Leopoldstraße und den Marienplatz laufen sehen, gut zu erkennen am grünen Laufwagen, in dem sich Proviant und Wechselkleidung befinden.

Am 1. Mai lief Euker in seinem hessischen Heimatort Wittelsberg in der Nähe von Marburg los und ist seitdem unterwegs. Durch Niedersachsen und den Osten Deutschlands lief Euker nach Bayern, nun führt die Strecke durch Baden-Württemberg zurück in Richtung Hessen. Im Schnitt ist er 68 Kilometer pro Tag gelaufen, teilweise waren auch Etappen von über 80 Kilometer dabei. Am Sonntag plant er wieder bei seiner Familie anzukommen, mehr als 2000 Kilometer werden dann zusammengekommen sein, Euker wird also an 31 Tagen am Stück eineinhalb bis zwei Marathons gelaufen sein.

Ein kleines Tief mit muskulären Problemen hatte er nur am zehnten Tag, seitdem ist er im Flow. „Es fühlt sich jetzt an, als ob ich am Morgen eine Runde joggen gehe. Ich bin ganz bei mir, jogge einfach vor mich hin. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, erzählt er. Was umso bemerkenswerter ist, da Euker kein professioneller Läufer und voll berufstätig ist. Früher spielte er Fußball, mit dem Ausdauersport begann er erst, als er schon über 30 Jahre alt war. Es folgten Halbmarathons, Marathons und schließlich Iron Mans. Der aktuelle „Herzlauf“ ist sein bisher größtes Projekt, für das er auch aus der professionellen Laufszene viel Zuspruch bekommt.

Gleichzeitig sammelt Euker, der bis vor fünf Jahren in München wohnte und arbeitete, mit seinem „Herzlauf“ Spenden für die Kinderkrebsstiftung, die Clown Doktoren und die Kinderhospiz Stiftung. Knapp 11 000 Euro sind schon zusammengekommen, 2 500 Euro wird Euker selbst in den Spendentopf legen. Weitere Sponsoren werden nach seiner Ankunft eine bestimmte Summe pro Kilometer beisteuern. Der Herzlauf ist also nicht nur sportlich schon jetzt ein Erfolg und wird sicher in irgendeiner Form eine Fortsetzung finden. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, aber es wird vermutlich nicht lange dauern, bis Mario Euker wieder losläuft. CHRISTIAN STÜWE

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