Szekesfehervar – Seine Sieger-Zigarren hat Stefan Kuntz auch nach Ungarn mitgenommen, man weiß ja nie. „Die rauche ich, wenn ich glücklich bin“, sagt der DFB-Trainer über sein kleines Laster nach großen Spielen. An diesem Montagabend winkt erneut ein solcher Genussmoment, denn gegen Dänemark (21 Uhr, Pro7) kann Kuntz als erster DFB-Trainer zum dritten Mal das Halbfinale einer U 21-EM erreichen.
„Wir dürfen die Dänen nicht unterschätzen. Aber jetzt sind wir hier, jetzt wollen wir auch ins Halbfinale“, sagte Kuntz vor dem Showdown in Szekesfehervar. Und auch wenn der 58-Jährige die Favoritenrolle gerne an den seit 15 Pflichtspielen ungeschlagenen Nachbarn abgibt, träumt sein Team längst von mehr. „Das Finale ist auf jeden Fall drin“, sagt etwa Ridle Baku, Florian Wirtz spricht von enormer Vorfreude.
Keine Spur also mehr von der Zurückhaltung, die noch zu Beginn der EM-Qualifikation geherrscht hatte. Warum auch? Zwar mag die aktuelle U 21 nicht mit Stars wie die „Klasse von 2009“ gespickt sein, die mit den späteren Rio-Weltmeistern Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira und Mesut Özil in Schweden den EM-Titel holte. Doch bis ins Viertelfinale hat es das DFB-Team allen Unkenrufen zum Trotz schon geschafft.
Ein erneuter EM-Coup erscheint möglich. „Es ist immer wichtig, sich die höchstmöglichen Ziele zu setzen. Am Montag zählt’s“, sagte Baku. sid