Seefeld – Mit Chelsea gewannen Siegtorschütze Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger das Finale der Champions League gegen Manchester City. Am Donnerstag reist das Trio ins DFB-Trainingslager in Seefeld in Tirol. Logischerweise mit viel Selbstvertrauen im Gepäck.
„Für mich geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Das ist einfach ein unglaubliches Gefühl“, jubelte Havertz.
Einen Stammplatz hat der ehemalige Leverkusener, der 2020 für 80 Millionen Euro Ablöse nach London wechselte, in der DFB-Auswahl aber nicht sicher. Zumal Rückkehrer Thomas Müller offensiv ähnlich einzusetzen ist. Auf Bundestrainer Joachim Löw kommen schwierige Entscheidungen zu.
Die große Frage: Wen könnte Chelseas Final-Held Havertz aus der EM-Startelf von Jogi Löw drängen?
Möglich, dass Ilkay Gündogan erst einmal auf die Bank muss. Der Mittelfeldspieler ging mit einer leichten Muskelverletzung angeschlagen ins Endspiel, verlor mit Manchester City denkbar knapp. Fraglich, wie Gündogan, der unter Löw zuletzt gesetzt war, die enttäuschende Pleite verkraften wird.
Havertz könnte zumindest beim Auftaktspiel der EURO am 15. Juni in München gegen Weltmeister Frankreich (21 Uhr, ZDF live) in die erste Elf rutschen – anstelle von Leon Goretzka. Der Bayern-Star musste zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses hinten im Oberschenkel individuell in München trainieren, soll erst heute zur Nationalmannschaft nach Seefeld reisen.
Abwehr-Star Rüdiger ist bei Löw hingegen in der Innenverteidigung aller Voraussicht nach neben Rückkehrer Mats Hummels gesetzt. Der Bundestrainer lobte den Champions-League-Sieger bei der Pressekonferenz am Samstag über den grünen Klee. Löw betonte: „Er ist ein Innenverteidiger auf allerhöchstem Niveau und mit seiner Art und Weise, wie er spielt, für uns ein absolut wichtiger Mann.“ Der Champions-League-Sieg macht ihn bestimmt noch stärker.
„Natürlich gibt das noch mal einen Extra-Schub für die EM. Es ist ja auch immer so im Fußball, dass man in erfolgreichen Phasen Müdigkeit ganz anders wahrnimmt. Entsprechend topmotiviert fühle ich mich jetzt für die anstehenden Aufgaben für die Nationalmannschaft“, sagte Rüdiger im Interview des Senders Sport1.
Und Werner? Der Stürmer agierte am Samstag mit zwei vergebenen Großchancen unglücklich, riss aber mit seinem cleveren Lauf die City-Abwehr vor dem Siegtor von Havertz auseinander. Fakt ist: In den letzten drei Länderspielen der Nationalmannschaft war Werner immer nur Einwechselspieler. Im Sturmzentrum spielte Bayern-Star Serge Gnabry.
Der Offensiv-Star ist seit der ersten Trainingseinheit in Seefeld dabei. Sicher kein Nachteil.
Löw schwärmt von Antonio Rüdiger: „Ein Innenverteidiger auf allerhöchstem Niveau“