Um die Teilnahme an der Europameisterschaft für alle einreisenden Spieler ohne Quarantäne zu ermöglichen, plant die Bundesregierung nun doch eine Ausnahme-Regelung. Dabei geht es um EM-Teilnehmer, die sich vorher im Virusvariantengebiet Großbritannien aufgehalten haben. „Derzeit wird innerhalb der Bundesregierung an einer Anpassung der Einreisebestimmungen gearbeitet“, erklärte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, auf Anfrage. Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte: „Die Fußball-Europameisterschaft ist ein sportliches Großereignis, auf das die ganze Welt schaut und für dessen Gelingen Deutschland seinen Teil leisten wird.“ Die Bundesregierung werde die Fußball-EM für die Teams so organisieren, „dass wir dem Infektionsschutz gerecht werden“.
An die Adresse derjenigen, die Ausnahmen für Profisportler für falsch halten, sagte er: „Der Profisport hat besondere Schutzkonzepte, das kann man nicht mit einem Wochenendausflug im Sportverein gleichsetzen. Wir haben gute Erfahrungen mit den Hygienemaßnahmen in der Fußball-Bundesliga, beim DFB-Pokal und in der Champions League gemacht, übrigens auch in anderen Disziplinen.“
Konkret geht es für die DFB-Auswahl um Ilkay Gündogan von Manchester City sowie um Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Timo Werner, die beim FC Chelsea unter Vertrag sind. Die vier Profis, die am Samstag im Champions-League-Finale spielten, sollen am Donnerstag zur Nationalmannschaft stoßen, die derzeit in Seefeld im Trainingslager ist. Ihnen droht allerdings bei der Einreise nach Deutschland nach der jetzigen Regelung eine 14-tägige Quarantäne, da sie sich zuletzt in Großbritannien aufgehalten haben. dpa