„Traumhafter“ Tag für deutsche Tennisprofis

von Redaktion

FRENCH OPEN Kohlschreiber, Koepfer und Struff folgen Zverev in die dritte Runde von Paris

Paris – Routinier Philipp Kohlschreiber jubelte über einen „traumhaften“ Tennis-Tag, Dominik Koepfer fieberte schon seinem Duell mit Roger Federer entgegen und Jan-Lennard Struff machte die Erfolgsstory schließlich perfekt: Erstmals seit 1993 stehen vier deutsche Männer in der dritten Runde der French Open.

Am einem erstaunlichen fünften Turniertag in Paris, an dem sich Alexander Zverev bereits auf den Kampf ums Achtelfinale vorbereite, klappte bei den Spielern des Deutschen Tennis Bundes (DTB) so gut wie alles. „Wir reden hier über den Anfang der 90er und haben jetzt 2021. Ein sehr guter Tag“, sagte Boris Becker bei Eurosport: „Die Ergebnisse konnte man so nicht erwarten.“

Auch Kohlschreiber sprach von einem „Super-Tennistag, ich habe mein mein Spiel von Anfang bis Ende durchgezogen“, sagte der langjährige Davis-Cup-Spieler, der mit einem 6:3, 7:6 (7:4), 4:6, 6:1 gegen den Australian-Open-Halbfinalisten Aslan Karazew den Anfang machte. Kohlschreiber erlebt am Bois de Boulogne so etwas wie seinen zweiten Tennis-Frühling, freute sich aber auch über das gesamte gute deutsche Abschneiden – zumindest auf Herrenseite.

„Wir sind ein super Team. Ist doch toll, wenn wir bei den größten Turnieren auch die Leistung abrufen“, sagte er. Seinen Beitrag dazu leistete Koepfer – und zwar rundum überzeugend. Der 59. der Weltrangliste besiegte den in Roland Garros an Nummer 30 gesetzten Taylor Fritz aus den USA mit 6:3, 6:2, 3:6, 6:4 und schaffte erstmals den Sprung in die dritte Runde. „Ich spiele die großen Turniere jetzt zum zweiten Mal und ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich hier hingehöre“, sagte Koepfer: „Ich glaube an mich und die Resultate kommen.“

Jan-Lennard Struff rundete den Tag mit einem 7:5, 7:6 (7:1), 6:4 gegen Facundo Bagnis ab und winkte dem Publikum nach dem Matchball erschöpft, aber glücklich zu. 2019 erreichte er bereits schon einmal das Achtelfinale, nun besteht die Chance gegen Carlos Alcaraz (Spanien).

Kohlschreiber fiebert unterdessen auf ein Duell mit dem argentinischen Sandplatzspezialisten Diego Schwartzman (Nr. 10) hin – und Koepfer hat gar das ganz große Los gezogen, ein Duell Grand-Slam-Rekorchampion Federer (Schweiz). „Das ist großartig. Ich habe noch nie mit ihm trainiert oder gegen ihn gespielt“, sagte Koepfer: „Ich will ihm einen Kampf liefern und versuchen zu gewinnen.“

Zunächst ist aber Alexander Zverev wieder dran, die deutsche Nummer eins ist am Freitag gegen 14 Uhr (Eurosport/ServusTV) gefordert. Der 24 Jahre alte Hamburger trifft auf den ungesetzten Serben Laslo Djere.

Zverev hat seinen anstehenden Gegner Djere zuletzt bei seinem Turniersieg in Acapulco/Mexico geschlagen, doch auf Sand könnte es kniffliger als auf Hartplatz werden. „Er ist ein guter Spieler, es ist sein Lieblingsbelag“, sagte Zverev: „Ich freue mich auf das Match, ich freue mich auf die dritte Runde.“

Bitteres Aus dagegen für Ashleigh Barty: Die Weltranglistenerste und Turniersiegerin von 2019 hat bei den French Open am Donnerstag ihr Zweitrundenspiel verletzungsbedingt aufgeben müssen. Die 25 Jahre alte Australierin traf die schmerzliche Entscheidung beim Stand von 1:6, 2:2 gegen die Polin Magda Linette. Barty war als eine der Favoritinnen in das Turnier gestartet, das sie 2020 ausgelassen hatte. /sid

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