München – Dass die Durchführung der ersten paneuropäischen EM in Corona-Zeiten zum Ritt auf der Rasierklinge wird, weiß die UEFA schon länger. Und doch bekam sie dies wenige Tage vor Turnierstart nochmals deutlich vor Augen geführt. Vor allem durch den Corona-Fall beim spanischen Kapitän Sergio Busquets (32).
Der Star vom FC Barcelona musste am Sonntagabend nach einem positiven PCR-Test das Teamquartier verlassen und sich in Quarantäne begeben. Busquets könnte bis zu zwölf Tagen isoliert bleiben müssen, er fiele dann für die EM-Partien gegen Schweden (14. Juni) und Polen (19. Juni) aus.
Der spanische Trainer Luis Luis Enrique nominierte mit Rodrigo Moreno (Leeds), Pablo Fornals (West Ham), Carlos Soler (Valencia) und Brais Mendez (Celta Vigo) gleich vier Spieler nach, die zunächst unter sich bleiben und trainieren sollen. Bei Bedarf rücken sie ins spanische EM-Aufgebot. Am Montag wurden dagegen alle Spieler sowie der Betreuerstab der Spanier negativ getestet.
Erst am Freitag hatten die Iberer ein Testspiel gegen Deutschlands Gruppengegner Portugal bestritten. Busquets und Cristiano Ronaldo hatten sich vor Anpfiff herzlich umarmt. Portugal droht nun laut AS eine Mannschaftsquarantäne. Sollte Portugal komplett in Quarantäne geschickt werden, hätte das auch Auswirkungen auf das DFB-Team, das am 19. Juni gegen den Europameister spielen soll.
Bereits gestern herrschte bei der deutschen Auswahl kurzzeitig Corona-Aufruhr. Wie der lettische Verband mitteilte, wurde ein Spieler des deutschen Test-Gegners positiv getestet.
Unter anderem ist geregelt, dass alle Spieler und Teammitglieder sich am Tag vor der Anreise zu einem Spielort in ihrem Quartier einem PCR-Test unterziehen müssen. Maximal dürfen vier Tage zwischen zwei Testungen liegen.
Gemäß UEFA-Regeln müssen einem Team für eine Partie mindestens 13 Spieler einschließlich eines Torwarts zur Verfügung stehen. Ist dies nicht der Fall, kann ein Spiel bis zu 48 Stunden verschoben werden. Falls das nicht funktioniert, wird die Partie mit 0:3 gegen die Nation gewertet, die nicht genügend Spieler hatte. sid