Düsseldorf – Wie viel Manuel Neuer die Aufnahme in den „Club der Hunderter“ bedeutete, war in Düsseldorf gut zu beobachten. Mitspieler und der gesamte DFB-Tross standen für den Kapitän Spalier. Neuer lief aufgeregt von links nach rechts, von rechts nach links und klatschte mit seinen Kollegen ab. „Es ist unglaublich für mich, dass ich jetzt dreistellig bin, diese ganze Reise mit den 100 Spielen“, sagte der 35-Jährige und bedankte sich beim Trainerteam um Joachim Löw ebenso wie bei aktuellen und ehemaligen Mitspielern. Löw adelte seinen Spielführer: „Das ist eine magische Zahl. Darauf kann er sehr stolz sein.“ Einziger Wermutstropfen war der Ehrentreffer der Letten zum 1:7. „War eben ein Traumtor. Es ist schwierig für mich“, sagte der Torwart und ergänzte: „Das 7:1 gegen Brasilien war ein bisschen schöner.“
Mit seinem 100. DFB-Auftritt zwischen den Pfosten hat Neuer den ehemaligen DDR-Auswahlspieler Hans-Jürgen Dörner sowie Ulf Kirsten eingeholt, der sowohl für die DDR als auch für Deutschland auf Torejagd gegangen war (49 DFV/51 DFB). Neuer hatte sein Debüt am 2. Juni 2009 beim 7:2-Sieg gegen die Vereinigten Arabischen Emirate in Dubai gegeben. Der Weltmeister-Torwart von 2014 ist zudem auch deutscher Rekordkeeper vor klangvollen Namen wie Sepp Maier (95 Einsätze), Oliver Kahn (86) und Toni Schumacher (76). DFB-Rückkehrer Thomas Müller und Taktgeber Toni Kroos sind mit je 102 Einsätzen die erfahrensten Spieler im Kader von Bundestrainer Joachim Löw. Nach wie vor führt in der Liste der Rekordspieler Lothar Matthäus unangefochten mit 150 Spielen vor Miroslav Klose (137) und Lukas Podolski (130).
Ans Aufhören denkt Neuer noch lange nicht. Der Schlussmann kündigte bereits an, nach der EM weiterhin im Tor der Nationalmannschaft stehen zu wollen. Dann heißt sein Bundestrainer nicht mehr Joachim Löw, sondern Hansi Flick, der Neuer ebenfalls über alle Maßen schätzt. bok