VfB-Profi Mvumpa kein Einzelfall

von Redaktion

Junge Afrikaner leiden unter Beratern und deutschen Regeln

Stuttgart – Afrika-Experte Paul Nehf hält die Probleme des kongolesischen Fußballprofis Silas Katompa Mvumpa, der beim VfB Stuttgart zwei Jahre unter dem offenbar falschen Namen Wamangituka gespielt hat, für keinen Einzelfall.

„Dass solche Dinge passieren, überrascht mich nicht“, sagte Nehf am Donnerstag dem Internet-Portal t-online. „Die allermeisten afrikanischen Spieler sind von Personen, die Kontakte zu Vereinen nach Europa haben, abhängig“, erklärte der gelernte Journalist, der als Scout, Spielervermittler und Berater in Afrika tätig ist.

Diese Probleme entstünden auch, weil es afrikanischen Talenten etwa in Deutschland nicht erlaubt sei, unterhalb der 2. Bundesliga oder in den Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten zu spielen. Daher müssten sich Spieler häufig mit lokalen Beratern einlassen, um den Sprung nach Europa zu schaffen. Der VfB hatte den Stürmer 2019 für rund acht Mio. Euro Ablöse vom FC Paris geholt. Nach Angaben des Bundesligisten lebte er in einem Abhängigkeitsverhältnis zu dem Berater und habe „augenscheinlich“ weder auf sein Konto noch auf seine Papiere Zugriff gehabt.

Am Dienstag hatte der Club sein Schicksal öffentlich gemacht. Wegen seiner bisher zweifelhaften Identität sei „Silas“ bisher auch nicht für die kongolesische Nationalmannschaft berufen worden, wie deren früherer Trainer Christian Nsengi-Biembe der „Bild“ sagte.  dpa

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