München – Am Dienstag geht es für die DFB-Elf in die Vollen. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw trifft in der Münchner Allianz Arena auf den Weltmeister aus Frankreich, hernach geht es in der Gruppe F gegen den Europameister aus Portugal und zum Abschluss steht das Aufeinandertreffen mit Ungarn an. Hier lesen Sie alles Wissenswerte über die deutschen Gruppengegner.
PORTUGAL: Defensivspieler Danilo Pereira hat das Ziel EM-Titelverteidigung der Portugiesen unterstrichen. „Wir präsentieren uns als Europameister. Es erfüllt uns mit Stolz, den Titel auf diese Weise verteidigen zu können, aber es gibt viele Kandidaten und Favoriten“, sagte der 29-Jährige von Paris Saint-Germain am Freitag beim ersten Medientermin der Portugiesen in Budapest. „Wir sind eine der Mannschaften, die gewinnen wollen. Wir können aber nicht sagen, dass wir der allererste Kandidat dafür sind.“
Portugals Hoffnungen ruhen nicht zuletzt auf den exzellenten Offensivkräften mit Weltstar Cristiano Ronaldo, Frankfurts Torjäger André Silva, Joao Felix von Spaniens Meister Atletico Madrid, Bernardo Silva (Manchester City) und Diogo Jota (FC Liverpool). Portugal – so viel ist sicher – ist weit mehr als nur Ronaldo. „Wir stehen als Gruppe zusammen und wir alle denken an dasselbe: 2016 zu wiederholen“, betonte Danilo Pereira. Portugal spielt am Dienstag in Budapest gegen Ungarn. Vier Tage später ist Deutschland in München Gegner. Abschließend trifft Portugal am 23. Juni erneut in Budapest auf Weltmeister Frankreich.
FRANKREICH: Für einen Fußball-Star ist NGolo Kanté eigentlich viel zu schüchtern. Seit Jahren fährt er den gleichen Mini Cooper, und 2018 musste dem 1,68 Meter kurzen Weltmeister gar der WM-Pokal in die Hand gedrückt werden, weil er sich nicht vordrängeln wollte. Nur auf dem Rasen, da mutiert Kanté zu Frankreichs unübersehbarem Abfangjäger, der nicht selten allen anderen die Show stiehlt.
„Er ist eine große Persönlichkeit. Ein super Mensch, ein großartiger Fußballspieler“, sagt Kai Havertz, der jüngst zusammen mit Kante für den FC Chelsea die Champions League gewann: „Man wünscht es sich, ihn in seiner Mannschaft zu haben. Man kann als Offensivspieler so viele Fehler machen wie man will, er holt gefühlt jeden Ball zurück.“
Havertz weiß also, dass Kanté auch am Dienstag (21 Uhr/ZDF und MagentaSport) zum EM-Auftakt gegen ihn und die deutsche Nationalmannschaft eine Schlüsselfigur sein wird. „Blöd, dass man gegen ihn spielen muss. Aber vielleicht kenne ich auch ein paar Schwächen von ihm“, sagt Havertz. Doch die zu finden, wird schwer. Kante hat die Rolle des Abräumers, des sogenannten „Sechsers“, perfektioniert.
UNGARN: Peter Gulacsi, seines Zeichens ungarischer Keeper von RB Leipzig, glaubt an die Außenseiter der Gruppe: „Wir haben in der Nations League und zu Beginn der WM-Qualifikation für Überraschungen gesorgt und gegen starke Gegner gepunktet oder sogar gewonnen. Das gibt uns Hoffnung – und, dass wir zwei Heimspiele haben. Wir werden in Budapest über 65 000 Ungarn in unserem Rücken haben. Das gibt uns eine riesige Portion Extra-Motivation, einen emotionalen Push. Wir hoffen, dass wir zusammen mit den Fans gegen Portugal und Frankreich überraschen können.“ dpa/sid