JUDO

Wagners Tränen nach WM-Gold

von Redaktion

Auch noch Stunden nach dem Judo-Coup von Budapest schwebte Anna-Maria Wagner im rosaroten Grenzbereich zwischen Fassungslosigkeit und Wolke sieben. „Eigentlich sollte das hier nur Vorbereitung auf Olympia sein – und jetzt wird mir langsam klar, dass ich Weltmeisterin bin“, sagte die 25-Jährige in Freudentränen aufgelöst. Vor allem, aber nicht nur wegen Wagners grandiosem Wettkampf herrscht sieben Wochen vor Tokio Euphorie im Deutschen Judo-Bund. „Das ist eine Wahnsinnsgeschichte“, sagte Verbandschef Daniel Keller: „Judo-Deutschland ist in heller Aufregung, das schlägt ein wie eine Bombe.“ Mit Wagner (78 kg) und der Münchnerin Theresa Stoll, die am Dienstag WM-Bronze in der Klasse bis 57 kg holte, schickt das deutsche Team nun zwei große Medaillenhoffnungen zu den Sommerspielen. Dazu schrammte Miriam Butkereit (70 kg) als Fünfte knapp an Edelmetall vorbei. Wagners Coup in der Laszlo-Papp-Arena hatte derweil fast schon historische Dimensionen. Als Schwergewicht Johanna Hagn 1993 letzte deutsche Judoka Weltmeisterin wurde, war Wagner noch nicht einmal geboren.

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