Starke Italiener
Andrea Pirlo, Fabio Cannavaro, Francesco Totti oder Alessandro Del Piero – es sind klangvolle Namen, die der Squadra Azzurra bei ihrem WM-Triumph 2006 goldenen Glanz verliehen. Und heute? Sind es Spieler wie Manuel Locatelli, Domenico Berardi oder Nicolo Barella, auf die Italien setzt. Es sind nicht die großen Stars im europäischen Fußball, doch man hat ein echtes Team.
Trainer Roberto Mancini (Foto: afp/Ettore Ferrari) hat es nach der verpassten WM 2018, dem Tiefpunkt in der Historie des viermaligen Weltmeisters, geschafft, eine Einheit zu formen. Selbst gestandene Profis wie Kapitän Giorgio Chiellini (36), Leonardo Bonucci (34), Marco Verratti (28) oder Ciro Immobile (31) stellen sich bedingungslos in den Dienst der Mannschaft. „Keiner fühlt sich als Superstar, der besser ist als die anderen“, lobte Marcello Lippi, Weltmeister-Trainer von 2006.
Und nun? Die Euphorie kennt vor dem Gruppenfinale am Sonntag (18.00 Uhr MESZ/ZDF) in Rom gegen Wales keine Grenzen.
„Der Champion“, betonte Juve-Verteidiger Bonucci, „ist die Gruppe“. Es sei „ein Mix aus Jungen und Alten, der zusammenpasst. Wir freuen uns, dass wir zusammen sind. So etwas hat man lange nicht gespürt.“ Und Bonucci muss es nach 104 Länderspielen wissen. Der 56-Jährige Mancini habe, äußerte Francesco Acerbi, „die Mentalität“ der Mannschaft geändert. „Er sorgt dafür“, ergänzte der Lazio-Profi, „dass wir uns auf dem Platz gut fühlen. Er hat eine Familie aus uns gemacht.“ Eine Familie, in der es „keine Eifersucht und keinen Neid“ gebe, unterstrich Barella.
Keinen Neid, aber dafür wachsende Träume. sid