Glasgow – Vize-Weltmeister Kroatien droht nach einer weiteren „Schick-Show“ bei der Fußball-EM das blamable Vorrunden-Aus. Das Team um Superstar Luka Modric kam gegen Tschechien nur zu einem 1:1 (0:1) und ist mit einem Punkt im Gruppenfinale am Dienstag gegen Schottland zum Siegen verdammt. Die Tschechen verpassten trotz eines weiteren Treffers von Patrik Schick mit vier Zählern den vorzeitigen Sprung ins Achtelfinale.
Trotz Tamponage in der noch blutenden Nase verwandelte der Leverkusener Schick nach einem Ellbogencheck von Dejan Lovren einen Foulelfmeter (37.) und ist mit bereits drei Treffern bislang bester EM-Torschütze. Der ehemalige Bundesliga-Profi Ivan Perisic (47.) glich kurz nach dem Seitenwechsel aus.
„Wir waren anfangs wirklich unorganisiert, haben uns aber gesteigert in der zweiten Hälfte“, lautete die Analyse des enttäuschten Modric. Weil Kroatiens Dejan Lovren im Luftzweikampf seinen Ellbogen in Schicks Gesicht knallte, entschied Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande (Spanien) nach Ansicht der Videobilder nachvollziehbar auf Strafstoß. Schick nach seiner Behandlung selbst an, und verwandelte sicher ins linke untere Eck.
Die Halbzeitansprache und Umstellungen aber fruchteten bei den Kroaten, die im zweiten Durchgang eine bessere Körpersprache an den Tag legten. Das machte sich sofort bezahlt: Der Hoffenheimer Andrej Kramaric schickte auf der linken Seite Perisic steil, der an den überrumpelten Tschechen vorbei in den Strafraum dribbelte und ins lange Eck traf. sid