Unnötiger Stress mit den Rechten

von Redaktion

Nach dem Ausfall von Klostermann hat Löw keinen gelernten Rechtsverteidiger mehr

München – Mit Lukas Klostermann (25) hat Bundestrainer Joachim Löw nur einen gelernten Rechtsverteidiger in sein EM-Aufgebot berufen. Akutes Problem: Der Verteidiger von RB Leipzig hat sich im Training in Herzogenaurach einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und fällt für die restlichen beiden Gruppenspiele aus – womöglich sogar für länger.

„Er ist in Behandlung und arbeitet individuell. Wir schauen von Tag zu Tag“, teilte der DFB mit. Den letzten Check gab es am Freitag. Schlecht für Löw, der mit Emre Can (27), Matthias Ginter (27) und Joshua Kimmich (26) zwar Spieler hat, die als Rechtsverteidiger auflaufen können, in ihren Vereinen aber vorwiegend auf anderen Positionen zum Einsatz kommen.

Kimmich hat gestern frei von der Leber weg erklärt, weshalb ihm die Position auf der rechts nur bedingt gefällt: „Auf dem rechten Flügel muss man eher etwas Geduld mitbringen. Und ist eher davon abhängig, dass man in Szene gesetzt oder angespielt wird.“ Im Zentrum fühle er sich hingegen mehr eingebunden, weil die Wege zu den Mitspielern kürzer seien.

Dabei hätte Löw diese Position locker doppelt besetzen können – und zwar mit einem absoluten Senkrecht-Starter: Ridle Baku (23) vom VfL Wolfsburg. Der frisch gekürte U 21-Europameister wurde bereits im vergangenen November von Löw für die A-Nationalmannschaft nominiert – in den EM-Kader hatte es Baku zur Verwunderung vieler aber nicht geschafft. Immerhin gelangen ihm in der abgelaufenen Spielzeit sechs Treffer und acht Torvorlagen. Beim Titelgewinn der U 21 zählte er ebenfalls zu den Erfolgsgaranten. Statt Rechtsverteidiger-Überflieger Baku holte Löw mit Robin Gosens (26), Marcel Halstenberg (27) und Christian Günter (28) drei Linksverteidiger in seine Turnier-Mannschaft. Weshalb? Das weiß nur der Bundestrainer . . . MANUEL BONKE

Artikel 1 von 11