München – Dass diese Ehe eine funktionierende werden würde, hatte Daniele Baiesi ja schon vor einem Jahr geahnt. Als die Verantwortlichen der Basketballer des FC Bayern seinerzeit über Andrea Trinchieri als neuen Trainer debattierten, da hatte der Sportchef reichlich Positives beizutragen. „Wenn wir ihn holen“, sagte Baiesi da, „wird er viele Probleme schon in dem Moment lösen, wenn er hier durch die Türe tritt.“ Wie richtig er damit lag, ist bekannt.
Und nun ist also amtlich, dass der Problemlöser den Bayern noch mindestens zwei weitere Jahre erhalten bleiben wird. Der 52-Jährige verlängerte seinen Vertrag bis zum Sommer 2023. Und ließ aus dem fernen Barcelona, wo er derzeit an einer Trainertagung der Euroleague teilnimmt, ausrichten: „Ich bin einfach glücklich, bald zurückzukehren.“ Bei Geschäftsführer Marko Pesic klingt es ähnlich: „Ich bin glücklich, dass wir auch den nächsten Schritt unserer Entwicklung gemeinsam gehen werden.“
Zwischenzeitlich hatte man sich dessen ja nicht so ganz sicher sein können. Trinchieri fühlte sich von der Bundesliga (BBL) nicht respektiert, teilweise sogar verfolgt, wie nach der Partie bei den Hamburg Towers, als die BBL ihm für eine harmlose Debatte mit Gastgeber-Coach Pedro Calles eine Spielsperre und eine Geldstrafe aufbrummte – gegen die der FC Bayern erfolgreich in Berufung ging. Der Coach war dennoch tief verstimmt. Erst vor der Finalserie bekannte sich Trinchieri öffentlich dazu, in München bleiben zu wollen.
Und das könnte schon auch ein Argument für die weiteren Personalplanungen sein. Denn so aufreibend die Zusammenarbeit mit dem Basketball-Perfektionisten aus Mailand auch sein kann – es hat sich natürlich herumgesprochen, dass Trinchieri für Erfolg steht. Auch der Münchner Siegeszug durch Europa in der abgelaufenen Saison mit insgesamt 21 Erfolgen in der Euroleague wird ja vor allem mit seinem Namen eng in Verbindung gebracht.
In diesen Tagen stehen bei den Bayern erst einmal Vertragsgespräche mit den aktuellen Profis an. Trinchieri zumindest hat sich eindeutig positioniert. „Es ist klar, dass ich gerne jeden Spieler der vergangenen Saison zurückhaben möchte“, sagte er, „aber wir alle wissen, dass das schwer zu realisieren sein wird“. Klar, die Auftritte der Bayern haben auch andernorts Begehrlichkeiten geweckt, vor allem Spielmacher Wade Baldwin soll bei dem ein oder anderen Großclub auf der Wunschliste stehen.
Fest steht bislang aber offenbar nur, dass Youngster Matej Rudan in der kommenden Saison andernorts Spielpraxis sammeln wird. Laut „Sportando“ wird das Nachwuchstalent auf Leihbasis für eine Spielzeit an den serbischen Erstligisten KK Mega Soccerbet weitergereicht.