München – Jetzt bekommen die EM-Reiseplaner Stress. „So ein Turnier sieht aus wie eine gute Idee, aber logistisch ist es ein absoluter Albtraum – mit Covid noch dazu“, sagt der walisische Nationaltrainer Robert Page. Erst Aserbaidschan, dann Italien, nun müssen die Waliser in die Niederlande, wo sie auf Dänemark treffen.
Dort müssen die Briten auf ihre geliebte „Red Wall“ verzichten. Wales steht nicht auf der Liste der sicheren Länder, aus denen man in die Niederlande einreisen darf. Die Regierung in Dänemark fordert die Fans auf, das Spiel daheim zu verfolgen. Ein Beispiel für die Probleme, die sich in der K.o.-Runde des paneuropäischen Kontinentalturniers ergeben.
Im Halbfinal- und Endspielort London wurde die Zuschauerzahl für die letzten Partien der EM von 40 000 auf 60 000 nochmals erhöht. Experten legen sich fest: „Wer nach Großbritannien fährt, läuft Gefahr, sich mit der Delta-Variante zu infizieren“, erklärte der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, dem RND. „Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas“, sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zu RTL.
Die walisischen Fans fühlen sich als Bürger zweiter Klasse. Die UEFA hätte sich die Orte anschauen und sicherstellen sollen, dass die gleichen Wettbewerbsbedingungen herrschen würden, wurde Vince Alm bei der BBC zitiert. „Wir reisen alle drei Tage, das sind keine guten Bedingungen“, ergänzte Kroatiens Trainer Zlatko Dalic. „Die Bedingungen sollten für alle dieselben sein. Es ist aber nicht so.“ mm