Manuel Neuer: Viele Abschlüsse der Ungarn gingen entweder in seine Arme oder am Tor vorbei. Beim Gegentor aus kurzer Distanz schien er machtlos – an Weltklasse-Tagen hätte Neuer den Kopfball aus dem Eck gefischt. Nach der Pause wehrte er viele Standards souverän ab, beim 1:2 war er zu stürmisch beim Rauslaufen. Note: 5 Matthias Ginter: Rabenschwarzer Tag für den Abwehrspieler. War an beiden Gegentreffern wegen seines schlechten Stellungsspiels entscheidend beteiligt.
Note: 6
Mats Hummels: Mit seiner Kopfballvorlage für den 1:1-Ausgleichstreffer von Kai Havertz sorgte er kurz für deutsche Hoffnung. Bei beiden Gegentoren sah er wie Nebenmann Ginter allerdings sehr schlecht aus, was seine Offensivpower zweitrangig erschienen ließ. Note: 5
Antonio Rüdiger: Der Innenverteidiger musste auf der linken Abwehrseite häufig die Lücken schließen, die Robin Gosens ihm durch seine offensive Spielweise hinterließ. Note: 5
Joshua Kimmich: Gewohnt bissig und aggressiv in seinem Spiel. Das wusste auch der Gegner und versuchte ihn bewusst mit Nickligkeiten zu reizen. Nach vier Minuten hätte er mit einem Schuss aus spitzem Winkel beinahe für die frühe Führung gesorgt. Kimmichs Problem: Ungarn nahm ihn häufig mit mehreren Spielern in die Mangel. Note: 5
Ilkay Gündogan: Nächstes Fehlpass-Festival des Mittelfeldspielers. Wie schon zum Turnier-Auftakt gegen Frankreich kamen die Zuspiele von Gündogan zu häufig beim Gegenspieler an. Bezeichnend: In so einem wichtigen Spiel versuchte er es am gegnerischen Strafraum mit Kunststückchen statt mit einem seriösen Spiel. Note: 6
(ab 58. Minute Leon Goretzka: Die Körperlichkeit des Mittelfeldspielers hat der DFB-Auswahl gut getan. Behielt die Übersicht und schoss das entscheidende Tor. Note: 2)
Toni Kroos: Als erfahrener Führungsspieler war von ihm eigentlich zu erwarten, dass er in einer so wichtigen Partie das Spiel an sich reißt. Doch Kroos hatte null Tempo in der Vorwärtsbewegung.
Note: 6
Robin Gosens: So schnell kann’s gehen: Gegen Portugal noch der gefeierte Held war Gosens gestern Abend von ihm im Platzregen von Fröttmaning null zu sehen. Offensiv konnte er keine Akzente setzen – und seine Defensivarbeit vernachlässigte er trotzdem. Gosens musste seinen Gegenspielern darum häufig hinterherlaufen.
Note: 6
(82. Jamal Musiala o.B.)
Kai Havertz: Zumindest in der Anfangsphase wirkte Havertz noch bemüht und versuchte das körperliche Spiel, das er seit seinem Wechsel zu Chelsea in England gelernt hat, auf dem Platz einzubringen. Die nötige Durchschlagskraft fehlte ihm trotzdem, den 1:1-Ausgleich konnte er aber nicht verfehlen. Note: 5
(ab 68. Timo Werner: o.B.) Serge Gnabry: Der nächste unscheinbare Auftritt des Offensivspielers. Es bleibt der Eindruck bestehen, dass Gnabry auf dem Flügel doch deutlich besser aufgehoben ist als im Sturmzentrum als einzige Spitze. Wie der Rest der Offensive wirkte er auf der Suche nach seiner richtigen Position im EM-Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw. Note: 6
(ab 68. Thomas Müller: o.B.) Leroy Sané: Es sagt schon viel über das deutsche Offensiv-Spiel aus, wenn ausgerechnet von Sané am meisten Siegeswillen ausgeht. Der Flügelspieler, dem häufig eine gewisse Lethargie in seinem Auftreten auf und neben dem Platz nachgesagt wird, zeigte gestern immerhin Einsatzbereitschaft – sowohl in der Offensiv- als auch in der Defensivbewegung und wischte dem Gegner auch mal den Ball mit der Hand vom Fuß. Trotzdem konnte er mit seine Dribblings die ungarische Fünferkette nicht durchbrechen. Note: 5