Kimmich über EM-Aus: „Schwer zu verarbeiten“

von Redaktion

Bayern-Star gibt offen zu: Enttäuschung sitzt tief – Trotzdem dankt er Löw für das Vertrauen

München – Seine Tränen rührten Millionen. Und im Gegensatz zu Mats Hummels oder Thomas Müller fand Joshua Kimmich zunächst keine Worte für seine tiefe Enttäuschung über das so bittere EM-Aus. Während sich die Rückkehrer bereits in den Stunden nach der Pleite von Wembley äußerten, zog sich Kimmich erst einmal zurück – Wunden lecken und Kraft tanken für den Neustart unter Löw-Nachfolger Hansi Flick, bei dem ihm eine Schlüsselrolle zugedacht ist.

„Die Enttäuschung sitzt tief und es ist wirklich schwierig für mich, das Ganze zu verarbeiten“, schrieb der 26-Jährige am Donnerstagabend bei Instagram. Er sei „sehr traurig“ über die verpasste Chance. Aber, betonte Kimmich: „Der Traum bleibt.“

Der Bayern-Profi gehörte schon unter Joachim Löw zu den Wortführern und Leistungsträgern im DFB-Team. Doch auf der ungeliebten Außenposition vor der Dreierkette konnte er seine Klasse bei der EM nie ausspielen. Er habe sich dort „vermeintlich auftragslos“ gefühlt, sagte Kimmich während des Turniers, in der Mitte könne er viel mehr „Einfluss nehmen“. Das wird er unter Flick wohl dürfen – zumal zentral ein Platz frei werden könnte.

Ein nicht so unwahrscheinlicher Rücktritt des bei Löw stets gesetzten Toni Kroos würde den Weg freimachen für ein neues Herzstück aus Kimmich und Leon Goretzka. Flick schwärmte stets von Kimmichs Fähigkeiten in der Zentrale. „Wie er sich aus Situationen immer wieder löst, immer wieder die richtige Entscheidung trifft und das Spiel selbst bestimmt, indem er Pässe mal schneller spielt oder mal das Tempo rausnimmt – das ist eine Qualität, die er hat“, sagte er.

Doch trotz seines EM-Frusts: Kimmich tritt nicht nach. Sein Dank neben den Fans ging „an unseren Coach Jogi Löw. Die Ära, die er geprägt hat, bleibt unvergessen. Ich bin dankbar für das Vertrauen, das er all die Jahre in mich hatte.“  sid

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