Rundumschlag von Hoeneß!

von Redaktion

Bayern-Ehrenpräsident teilt aus: Kroos zu ängstlich, Gosens zu schwach, Löw zu eigensinnig

VON MANUEL BONKE

München – Seit zehn Tagen befindet sich Mittelfeldspieler Toni Kroos (31) in DFB-Rente. Kurz nach dem EM-Aus gegen England hatte der Weltmeister von 2014 verkündet, dass er künftig nicht mehr für die Nationalmannschaft auflaufen werde. Für Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der Kroos einst als 16-Jährigen in die Jugendabteilung des FC Bayern gelockt hatte, war dieser Entschluss überfällig. „Toni Kroos passt mit seinem Querpass-Fußball nicht mehr hinein“, rechnete Hoeneß im Sport-1-Doppelpass mit Kroos ab und begründete seine Meinung gewohnt klar: „Dieser Angsthasenfußball gegen England. Wir liegen gegen England in der letzten Viertelstunde mit 0:1 hinten, Kroos ging nicht mehr über die Mittellinie. Seine Art zu spielen, ist absolut vorbei. Er hat quergespielt, noch mal quergespielt, dann hatte sich die gegnerische Abwehr wieder sortiert.“

Die Antwort des erfolgreichsten Fußballers Deutschlands, der sich künftig nur noch auf seine Karriere bei Real Madrid konzentrieren möchte, ließ nicht lange auf sich warten. „Uli Hoeneß ist ein Mann mit großem Fußballsachverstand (auch wenn es für RTL nicht gereicht hat), wenig Interesse für Polemik und mit sich komplett im Reinen. Ähnlich wie sein Greenkeeper“, twitterte Kroos noch während der Sendung und verpasste damit auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus einen Seitenhieb. Matthäus hatte Kroos während der Europameisterschaft ebenfalls kritisiert. Hoeneß nahm die Antwort des viermaligen Champions-League-Siegers locker: „Wir leben in einer Demokratie. Jeder darf sagen, was er will.“

Nicht nur Kroos, auch Ex-Bundestrainer Joachim Löw musste von Hoeneß Kritik einstecken. „Ich sage hier alles basierend auf der Tatsache, dass ich Jogi Löw mag“, begann Hoeneß seine Analyse und erklärte: „Bayern gewinnt die Champions League mit einer überragenden Saison. Dann startet die WM-Quali. Die ersten beiden Spiele waren ganz ordentlich mit der Viererkette, dann die Dreierkette, völlig unnötig. Warum?“ Hoeneß’ Vermutung: Löw wollte in seinem System Toni Kroos integrieren, um nicht die identische Taktik wie Hansi Flick zu Bayern-Zeiten spielen zu lassen: „Er wollte nicht Flick kopieren, wollte was anderes machen. Wenn wir mit einem Mittelfeld Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller und mit den Außen Serge Gnabry und Leroy Sané und vorne Kai Havertz gespielt hätten, würden wir heute ganz anders dastehen. Da bin ich hundertprozentig sicher.“

Einmal in Fahrt, bekam auch noch EM-Überflieger Robin Gosens (26) von Hoeneß sein Fett weg: „Der hat einmal überragend gespielt, weil der portugiesische Trainer anscheinend den Namen noch nicht kannte. In allen anderen Spielen war von ihm nichts zu sehen. Weil er technisch einfach zu schwach ist, wenn es eng wird.“

Kroos wehrt sich auf Twitter

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