Erst Zittersieg, dann Heiratsantrag

von Redaktion

DFB-Elf bleibt in Unterzahl dank Willensleistung gegen Saudi-Arabien im Rennen – Kruses Erfolg

Yokohama – Trainer Stefan Kuntz atmete tief durch, seine Spieler lagen sich ebenso erschöpft wie erleichtert jubelnd in den Armen. Mit einem mühevollen 3:2 (2:1)-Zittersieg gegen Saudi-Arabien haben Deutschlands Fußballer in Unterzahl das drohende Vorrunden-Aus bei den Olympischen Spielen abgewendet und ihren Medaillentraum am Leben gehalten. „Ich glaube, in den letzten zehn Minuten konnte keiner mehr richtig laufen. Wir haben unser Herz auf dem Platz gelassen“, sagte Torwart Florian Müller.

Mit einem Erfolg im abschließenden Vorrundenspiel gegen die Elfenbeinküste am Mittwoch kann das DFB-Team den Einzug ins Viertelfinale aus eigener Kraft perfekt machen.

Dann fehlt allerdings Amos Pieper, der wegen einer Notbremse in der 67. Minute die Rote Karte sah. Nadiem Amiri (11.), der agile Ragnar Ache (43.) mit seinem zweiten Erfolgserlebnis im Turnier und Felix Uduokhai (75.) erzielten am Sonntag in Yokohama die Treffer für die deutsche Mannschaft, die sich gegen den Außenseiter sehr schwer tat. Für Saudi-Arabien war Sami Al-Nadschi (30./50.) gegen eine passive DFB-Abwehr zweimal erfolgreich.

„Wenn du solche Spiele gewinnst, gibt dir das mehr Kraft als ein 3:0 oder 4:0“, sagte Amiri. „Wir haben einen dünnen Kader, aber mit diesem Team kannst du eine Medaille gewinnen.“ Dafür muss gegen die Elfenbeinküste, die Brasilien ein torloses Remis abtrotzte und punktgleich mit der Selecao (beide 4) die Gruppe D anführt, aber eine Leistungssteigerung her.

Max Kruse glaubt daran – und war so euphorisiert, dass er im ARD-Interview seiner Freundin („Wir sind fast ein Jahr zusammen“) einen Heiratsantrag machte – und von Dilara ein „Ja“ als Antwort erhielt.  dpa

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