Großer Dallmayr-Preis: Skalleti in einer anderen Welt

von Redaktion

München – Mehr als 70 Gruppe I-Galopp-Rennen der höchsten internationalen Kategorie hat der Jockey Gérald Mossé in seiner jahrzehntelangen Karriere gewonnen – ob der Sieg mit Skalleti am Sonntag im Großen Dallmayr-Preis für ihn also noch eine Besonderheit darstellte, weiß nur der Reiter selbst.

Den knapp 1000 Zuschauern auf der Riemer Bahn freilich wird der Auftritt von Mossé mit dem französischen Wallach lange in Erinnerung bleiben: Denn obwohl der Sechsjährige als haushoher Favorit gegolten hatte, bleibt die Leistung von Skalleti außergewöhnlich: Fünf Längen Vorsprung auf den Zweiten Grocer Jack stellen auf diesem Niveau Welten dar.

Bereits 200 Meter vor dem Ziel war die Entscheidung zugunsten des Wallachs gefallen und seine fünf deutschen Gegner zu Statisten degradiert. Was der entscheidende Faktor für den Erfolg gewesen sei? „Geduld“, antwortete der Jockey in einer ersten Einschätzung auf der Bahn. Die Pacemakerin Tabera war nämlich den anderen Teilnehmern bis zu zehn Längen Vorsprung enteilt. „Doch dass wir sie uns schnappen, war mir immer klar“, zeigte sich Mossé überzeugt.

Als Letzter im Feld ließ der Reiter den Gegnern lange ihren Lauf. Um Skalleti dann jedoch schnell zu machen, musste der Jockey nicht einmal die Peitsche einsetzen, wie die Rennwiederholung später bewies.

Nicht immer jedoch sei der Wallach der Überflieger von heute gewesen, betonte Trainer Jérome Reynier. Im vergangenen Dezember hatte Skalleti in Hongkong als Siebter eines der wenigen schlechten Rennen seiner Karriere gezeigt und danach zwei Monate pausieren müssen. „Es war nicht klar, ob er je wieder laufen kann“, sagte der Trainer. „Umso schöner ist jetzt der Sieg.“

Auch damals zahlte sich Geduld also schon aus.

CHRISTIAN WANNINGER

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