Düsseldorf – Der Start in die Fußball-Zweitklassigkeit hat den Bundesligaabsteigern gleich die Realität vor Augen geführt. Mit den erhofften Auftaktsiegen wurde es sowohl für den FC Schalke 04 als auch für Werder Bremen nichts. „So ist die 2. Liga. Daran müssen wir uns leider gewöhnen“, sagte der neuen Werder-Coach Markus Anfang nach dem 1:1 im Nordderby gegen Hannover 96.
Die Schalker mussten trotz engagierter Leistung sogar eine 1:3-Niederlage im Topspiel gegen den Hamburger SV hinnehmen. Der Unterschied: Die Revier-Elf wurde nach der Niederlage mit zwei späten Gegentoren von den Fans gefeiert, die Bremer wurden ausgepfiffen. „Wir können auch von Glück reden, dass Hannover uns nicht gekillt hat am Ende“, sagte Werder-Kapitän Ömer Toprak nach einer enttäuschenden Leistung der Gastgeber.
Die Schalker, die durch Simon Teroddes Führungstreffer (7. Minute) perfekt in die Partie gestartet waren, mussten sich am Ende einer Mannschaft geschlagen geben, die mit ihrem neuen Trainer Tim Walter cleverer und strukturierter auftrat. „Es ist klar, dass wir noch was machen müssen“, sagte Trainer Dimitrios Grammozis. Nach Robert Glatzels Ausgleich (53.) sorgten Moritz Heyer (86.) und Bakery Jatta (90.) für den nicht unverdienten HSV-Sieg. Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel bestätigt bei Sport1: „Wir haben noch viel zu tun, aber wir werden an unseren Ambitionen nichts ändern.“
Die Bremer hingegen müssen den Umbruch erst noch einleiten. Wie der Kader nach dem 31. August aussehen wird, ist weiterhin unklar. Ein Eigentor von Simon Falette (49.) spielte Werder am Samstag sportlich in die Karten, doch die gut eingestellten Niedersachsen kamen durch Marvin Ducksch (55.) zum Ausgleich. „Wir haben eine schwere Zeit hinter uns. Da kann nicht direkt alles funktionieren“, befand Bremens neuer Trainer Anfang.
Die beiden früheren Bundesligisten FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf starteten gestern mit klaren Siegen. Die Kiez-Kicker bezwangen Holstein Kiel mit 3:0. Die Fortunen setzten sich durch zwei Tore von Rouwen Hennings (56./62./Foulelfmeter) mit 2:0 in Sandhausen durch. Altmeister 1. FC Nürnberg legte mit seinem jungen Team einen Holperstart hingelegt. Die Franken hatten gegen Erzgebirge Aue mehr vom Spiel, kämpften leidenschaftlich, kamen aber nicht über ein 0:0 hinaus. Club-Coach Robert Klauß befand: „Fürs erste Spiel haben wir eine gute Leistung gezeigt.“
Unterschiedlich präsentierten sich die Aufsteiger in der neuen Liga. Dynamo Dresden feierte unter Trainer Alex Schmidt einen 3:0-Erfolg gegen Mitaufsteiger FC Ingolstadt, zu dem Torjäger Christoph Daferner zwei Treffer beisteuern und einen vorbereiten konnte. Hansa Rostock musste nach neunjähriger Zweitligaabstinenz eine 1:3-Niederlage gegen den Karlsruher SC hinnehmen. dpa