Kleiner Kader, großer Wille

von Redaktion

FUSSBALL „Ich mache mir schon Sorgen“ – Die Rumpftruppe von Kuntz schrumpft immer weiter

Yokohama – Als der wackere Haufen deutscher Fußballer mit dem Schnellzug Shinkansen nach Miyagi aufbrach, genügten der kleinen Reisegruppe ein paar Sitzreihen. Noch leicht gerädert, aber gut gelaunt machte sich das Mini-Team am Montag auf den Weg zum „Endspiel“ gegen die Elfenbeinküste. „Wir sind ein sehr kleiner Kader, aber die Mannschaft ist extrem schnell zusammengewachsen. Das macht mich stolz“, sagte Reiseleiter Stefan Kuntz.

Der DFB-Trainer ist wahrlich nicht zu beneiden: Nur 15 Feldspieler hatte Kuntz für das Abenteuer Olympia gefunden, und nun plagen ihn Platzverweise und Blessuren seiner Spieler. Wenn am Mittwoch gegen die Elfenbeinküste (10 Uhr MESZ/ZDF) ein Sieg zum Erreichen des Viertelfinals her muss, wird Amos Pieper nach seiner Roten Karte beim turbulenten 3:2 gegen Saudi-Arabien gesperrt fehlen.

Kuntz kündigte daher für den Reisetag eine „Bestandsaufnahme“ an – der 58-Jährige musste durchzählen, wer gegen die Ivorer überhaupt noch zur Verfügung steht. „Ich mache mir schon Sorgen“, sagte Kuntz, der gegen Saudi-Arabien zu einer ungewöhnlichen Maßnahme griff: „Unser dritter Torhüter Svend Brodersen hat sich ab der 75. Minute umgezogen und wäre im Feld einsatzbereit gewesen, falls etwas passiert wäre.“

Die Stimmung in der Mannschaft ist jedenfalls trotz der Personalprobleme bestens. Weil Max Kruse nach dem Spiel gegen Saudi-Arabien seiner Freundin vor laufender Kamera einen Heiratsantrag gemacht hatte, sang das gesamte Team auf der Busfahrt ins Hotel lauthals „I think I wanna marry you“ von Bruno Mars. Auf der Zugfahrt nach Miyagi ging es am nächsten Morgen dann etwas ruhiger zu.  sid

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