Judoka Ressel schrammt an Medaille vorbei, Flüchtling holt Silber

von Redaktion

Tokio – Dominic Ressel hat bei den Olympischen Spielen in Tokio die erste Medaille für die deutschen Judoka knapp verpasst. Der 27-Jährige aus Wiesbaden verlor das kleine Finale in der Klasse bis 81 kg gegen den Österreicher Shamil Borchashvili und wurde damit Fünfter. Es wäre die erste Männer-Medaille im Judo seit dem Silber von Ole Bischof bei den Spielen 2012 in London gewesen. „Er hat sich einfach überrennen lassen und ist jetzt riesig enttäuscht“, sagte DJB-Sportdirektor Hartmut Paulat.

Gold ging an den Japaner Takanori Nagase, der sich im Finale gegen Saeid Mollaei durchgesetzt hatte. Mollaei erlebte trotz der Niederlage ein kleines Judo-Märchen. Der gebürtige Iraner war nach der WM 2019 aus seinem Heimatland nach Deutschland geflüchtet, weil er sich trotz des Drucks aus Teheran geweigert hatte, auf einen möglichen Kampf gegen einen israelischen Gegner zu verzichten. Nun holte der 29-jährige Ex-Weltmeister für seine neue Heimat Mongolei eine Medaille.  sid

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