München – Die Bayern-Stars waren gerade für Aufnahmen des sogenannten Media Days in der Allianz Arena, da teilte der Deutsche Fußball-Bund am Dienstagnachmittag mit: Die für Freitag geplante Erstrundenpartie im DFB-Pokal beim Bremer SV muss wegen positiven Corona-Tests und damit verbundenen Infektionen innerhalb des gesamten Spielerkaders des Fünftligisten verschoben werden.
„Die Gesundheit unserer sowie der Spieler unseres Gegners stehen an höchster Stelle, sodass wir die Anordnung des Gesundheitsamtes, unsere Mannschaft in Quarantäne zu schicken, als richtig und notwendig betrachten“ erläutert Peter Warnecke, Erster Vorsitzender sowie Hygienebeauftragter des Bremer SV.
Über die Neuansetzung der Partie will der DFB in Abstimmung mit beiden Vereinen zügig entscheiden. Darüber hinaus muss auch die Auslosung der zweiten Hauptrunde verschoben werden (wegen der Zuordnung beider Vereine in verschiedene Lostöpfe). Somit klar: Der Bundesliga-Start am 13. August in Mönchengladbach wird das Pflichtspiel-Debüt für Julian Nagelsmann als Trainer des FC Bayern. Der Auftakt einer Saison, in der der Ex-Leipziger seine ersten Titel als Profi-Chefcoach feiern will.
„Mit Hoffenheim und Leipzig war ich nah dran, Titel zu holen, beim FC Bayern muss man allerdings auch wirklich Titel holen. Wenn ich hier nichts gewinne, liegt es an mir“, betont Nagelsmann in der aktuellen Ausgabe des Bayern-Magazins 51. „Ich spiele jedes Spiel, um es zu gewinnen, ganz egal welches. Denn ich hasse es, wenn man etwas mit der Gleichgültigkeit spielt, ob man gewinnt oder verliert.“
Er sei zwar glücklich, jetzt in München zu sein, sagt Nagelsmann (Vertrag bis 2026), der schon als Kind Fan des Rekordmeisters war, „aber wohlig und warm wird es erst, wenn ich Titel gewinne. Erst dann bin ich wirklich beim FC Bayern angekommen. Bis es so weit ist, ist es ein unvollendetes Gefühl“.
Seine Familie wolle ihm immer beibringen, dass man beim „Mensch ärgere dich nicht“ auch mal verlieren können muss. Kein Thema für den ehrgeizigen Trainer. Er könne Pleiten zwar akzeptieren. „Aber wenn ich anfange, verlieren zu können, bin ich kein Gewinner mehr“, stellt Nagelsmann klar. „Solange ich Einfluss auf etwas habe, will ich es auch gestalten – und in meinem Sinn zu Ende bringen.“
Sieg oder Niederlage – für den Umgang damit beherzigt Nagelsmann folgenden Satz: „Teile Siege, aber teile niemals Niederlagen.“ Wenn etwas schieflaufe, „musst du als Trainer erst recht das Licht auf dich ziehen, um zu zeigen, dass du alles unter Kontrolle hast und weißt, was zu tun ist“, so Nagelsmann. Bei Siegen hingegen nehme er sich als Cheftrainer bewusst immer zurück, „weil jeder Spieler einen Teil des Lichtstrahls verdient hat“.