„Erwartungen weit übertroffen“

von Redaktion

Bach sieht Tokio-Spiele als großen Erfolg für Japan, das IOC und die Sportwelt

Tokio – IOC-Präsident Thomas Bach hat die von der Corona-Pandemie geprägten Sommerspiele von Tokio bereits vor der Schlussfeier am Sonntag als „großen Erfolg für Japan, das IOC und die gesamte Sportwelt“ eingeordnet. Wie der Vorsitzende des Internationalen Olympischen Komitees bei der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag ausführte, hätten die Anti-Corona-Maßnahmen „gegriffen“. Bach fügte allerdings hinzu: „Es sind noch zweieinhalb Tage, wir sind in Alarmbereitschaft und aufmerksam.“

Weiter verneigte sich der 67-Jährige vor den mehr als 11 000 Aktiven: „Die Athleten haben Tokio die olympische Seele gegeben. Nachdem wir die Entscheidung, dass keine Zuschauer zugelassen werden, akzeptieren mussten, muss ich zugeben, dass ich besorgt war, diese Spiele könnten Spiele ohne Seele werden. Aber was wir hier gesehen haben, ist ganz anders.“

Unter den Sportlerinnen und Sportlern sei die Atmosphäre „intensiver“ denn je gewesen, so der Fecht-Olympiasieger von 1976: „Man konnte sehen, wie sehr sie sich darüber gefreut haben und wie dankbar sie waren, sich zu sehen und beisammen zu sein.“ Das sportliche Niveau sei zu seiner Überraschung „sehr hoch“ gewesen, sagte Bach: „Die Spiele haben meine Erwartungen bei weitem übertroffen.“

Kurz vor der Eröffnungsfeier hatte der sich stets zuversichtlich gebende Funktionär offenbart, nach der pandemiebedingten Verlegung im März 2020 einige schlaflose Nächte gehabt zu haben. Eine Absage sei aber „nie eine Option für uns gewesen“, sagte er vor gut drei Wochen: „Das IOC lässt seine Athleten niemals im Stich. Alles haben wir für die Athleten gemacht.“ Am Freitag sah er sich in seiner Entscheidung bestätigt.

Bach merkte auch an, dass das IOC erst im kommenden Frühjahr über Lehren aus den Corona-Maßnahmen in Tokio für die nächsten Sommerspiele in Paris beraten werde. Man wolle erst nach den Winterspielen in Peking im Februar 2022 „sorgfältig prüfen“, welche Konsequenzen die Bedingungen bei den beiden Spielen in Asien für das Großereignis in Frankreich 2024 haben könnten, sagte Bach. Man wolle „keine voreiligen Schlüsse ohne umfassende Daten“ ziehen, erklärte der IOC-Chef.

Auch die Winterspiele in China dürften noch stark unter dem Eindruck der Pandemie stehen. Mit strengen Maßnahmen wie Quarantäne, Massentests, Ausgangssperren und strikten Einreisebeschränkungen verfolgt China seit vergangenem Sommer ziemlich erfolgreich eine „Null-Covid-Strategie“. Offen ist weiter, wie strikt die Hygieneregeln bei den Winterspielen für Athleten, Offizielle und Medienvertreter sein werden.  sid/dpa

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